Jud Süss
Chris, Samstag, 28. Juni 2003, 22:43 (vor 7819 Tagen)
Nach dem unerwarteten Erfolg meines
"Gutmensch"-Threads, hier ein zweiter ähnlicher
Versuchsballon:
Einerseits:
Ist Veit Harlans "Jud Süss" nicht eine der
perfidesten Beispiele von Rassendiskriminierung,
die die Filmgeschichte zu bieten hat?
Andererseits:
Ist es nicht auch Rassismus, daß bei James Bond
bisher kein Jude den Bösewicht geben durfte?
Ich bin wie immer ratlos.....
Jud Süss
Bibi, Samstag, 28. Juni 2003, 22:52 (vor 7819 Tagen) @ Chris
Es gibt m.E. noch mindestens ein perfideres
Beispiel der Filmgeschichte, nämlich den Film "Der
Golem", von Carl Boese und Paul Wegener, 1920.
http://home.t-online.de/home/Holger.Schnell/b_gole
m.htm
Rechts im Bild sieht man das Ungetüm, das die
Juden geschaffen haben. Man erinnert sich, all die
im Film in der Szenerie herumwuselnden Juden,ja?
Links im Bild sieht man das kleine liebenswerte
blonde Mädchen, das dem Spuk mit einem Äpfelchen
ein Ende bereitet. Eva des frühen 20.
Jahrhunderts, und da fällt, bumm, der Judenspuk um
und ist aus.
Jud Süss
Dani@Chris, Sonntag, 29. Juni 2003, 13:06 (vor 7818 Tagen) @ Bibi
Deine Frage ist antisemitisch. Was du verlangst
ist, dass ein Bösewicht als Jude erkennbar wird.
Bei einem katholischen Schurken ist es dir egal.
Kennst du denn die Religion von Blofeld? Oder muss
er bei dir erst Blumfeld heissen?
Jud Süss
Chris, Sonntag, 29. Juni 2003, 14:22 (vor 7818 Tagen) @ Dani@Chris
Dani@Chris schrieb:
Deine Frage ist antisemitisch. Was du verlangst
ist, dass ein Bösewicht als Jude erkennbar wird.
Bei einem katholischen Schurken ist es dir egal.
Kennst du denn die Religion von Blofeld? Oder muss
er bei dir erst Blumfeld heissen?
Ich verlange gar nichts.
Die Bond-Bösewichter sind in der Regel immer
deutlich an eine bestimmte Herkunft gebunden.
Für einen Schauspieler ist es generell eine
größere Herausforderung einen negativen statt
einen positiven Charakter darzustellen.
Und nun stelle ich die Frage, ob es rassistisch
ist, einen Schauspieler wegen seiner Herkunft von
dieser Möglichkeit auszuschließen?
Jud Süss
Paco, Sonntag, 29. Juni 2003, 13:11 (vor 7818 Tagen) @ Bibi
Mir ist nicht bekannt, dass dieser Film, ein
Klassiker des deutschen Expressionismus
(vergleichbar etwa zu Murnau´s Nosferatu),
basierend auf einer alten jüdischen Sage und eine
Art Frankenstein-Vorläufer jemals mit
Antisemitismus in Verbindung gebracht wurde.
http://www.judentum.net/kultur/golem.htm
Die spitzen Hüte der im Film ´dahinwuselnden
Juden´ waren meines Wissens in den
mittelalterlichen Ghettos eine Art
Kennzeichnungspflicht, verfügt durch die
christliche Obrigkeit.
ps. Ich lasse mich zu allem jedoch gerne
korrigieren.
http://www.judentum.net/kultur/golem.htm
Jud Süss
Jonas, Sonntag, 29. Juni 2003, 18:06 (vor 7818 Tagen) @ Paco
Und wer sich nun den Artikel durchliest, wird
feststellen, daß "Der Golem" keineswegs perfide
ist und in irgendeiner Weise antisemitisch
auftritt.
@Bibi: Du siehst in viel zu vielen Dingen den
bösen Antisemiten lauern. Oder nicht?