Seltsamheiten des Anti-Amerikanismus

Hast du IMMER noch kein Buch gelesen?, Mittwoch, 09. Juli 2003, 23:00 (vor 7807 Tagen) @ Jonas

"Doch keiner... hält es für nötig,
Wirtschaftsstatistiken oder andere Beweise dafür
anzuführen, dass die reichen Länder auf Kosten der
Armen prosperieren. In vielen Kommentaren wird die
angebliche Ausbeutung der Entwicklungsländer
einfach als gegeben vorausgesetzt, um dann auf
dieser scheinbar allgemeingültigen Basis weiter zu
argumentieren.

Doch diese Grundannahme ist falsch und wird auch
durch ständige Wiederholung nicht wahr. Alle
messbaren ökonomischen Tatsachen sprechen dagegen.
Die ärmsten Länder haben die geringsten
Wirtschaftsbeziehungen zur westlichen Welt. Die
der viel geschmähten Multinationalen Konzerne sind
gerade dort kaum vertreten. Entwicklungsländer die
sich jedoch dem Weltmarkt öffneten, wandelten sich
von armen Agrarstaaten zu erfolgreichen
Konkurrenten ihrer ehemaligen Kolonialherren. Die,
die sich abschotteten, um sich durch staatliche
Wirtschaftslenkung vor "kapitalistischer
Ausbeutung" zu schützen blieben arm. Am Beispiel
Süd- und Nordkorea wird dieser Unterschied
überdeutlich.

Die Ausbeutungsthese stimmte nicht einmal für den
klassischen Kolonialismus früherer Jahrhunderte.
Zwar hätten die Kolonialmächte sich furchtbar gern
in den von ihnen besetzten Länder bereichert. Doch
die Kosten der Unterdrückung und Erschließung
waren meist ebenso hoch, wie die Gewinne aus
billigen Rohstoffimporten.

Armut in Entwicklungsländern hat ganz andere
Ursachen: Räuberische Eliten, die den Staat als
ihren Privatbesitz betrachten und erpresserische
Bürokratien, die willkürlich Steuern und Abgaben
kassieren. In fast allen verarmten Staaten werden
die Menschenrechte mit Füßen getreten, in
Afghanistan, die Frauen (also die halbe
Bevölkerung) völlig vom Wirtschaftleben
ausgeschlossen. Die Studie "Economic Freedom of
the World" (Annual Report 2001) die von 51
Wirtschaftsinstituten durchgeführt wurde und 123
Länder vergleichend untersucht, kommt zu einem
klaren Ergebnis: Freiheit und Wohlstand sind
Geschwister. Wo sich Demokratie und
Marktwirtschaft entfalten können, geht es den
Menschen immer besser. Und zwar nicht nur
privilegierten Minderheiten, sondern der großen
Mehrheit der Bevölkerung."

http://www.maxeiner-miersch.de/standp2001-10b.htm


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