Medien
Ja, die Medien sind zu sehr amerika-fixiert.
Da hat Broder recht.
Gutes Beispiel:
http://www.gmx.net/de/cgi/login/mag_030225_16/x/11
1/news?AREA=news_sternmagazin/419828
Man braucht einen GMX Account um dies zu lesen,
also:
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"Reskallah erledigt seine Arbeit aus Überzeugung.
Die Schärfe des Schwertes und Körperkraft seien
für einen guten Scharfrichter das Wichtigste,
sagte er kürzlich in einem Interview der
saudischen Zeitschrift »El Madschalla«. »Außerdem
muss der Henker die nötige Courage haben und vom
Sinn seiner Arbeit überzeugt sein«, zitierte ihn
das arabisch-sprachige Magazin. In Saudi-Arabien,
wo der Wahabismus, die strengste Richtung des
Islams, die Gesetze bestimmt, werden Menschen
hingerichtet, weil sie angeblich vom Glauben
abgefallen sind oder wegen Zauberei, Ehebruchs,
Straßenraubes, Drogendelikten und Mordes
verurteilt wurden. Die Strafe für minderschwere
Delikte wie Diebstahl ist die Amputation von
Gliedmaßen.
»Ohne Anwalt vor Gericht«
Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation
Amnesty International erfahren Delinquenten in
Saudi-Arabien nur selten vorher, dass ihnen die
Hinrichtung droht. Manchmal wissen Gefangene nicht
einmal, dass sie verurteilt wurden. Ein neuer
Bericht der Vereinten Nationen über das saudische
Justizsystem bemängelt, dass es keine
Pflichtverteidiger gibt. Viele stünden darum ohne
Anwalt vor Gericht. Häufig ist es der erste
Hinweis auf eine unmittelbar bevorstehende
Hinrichtung, wenn der Gefangene an einem Freitag
in Handschellen aus seiner Zelle geholt wird. Denn
Hinrichtungen finden üblicherweise nach dem
Freitagsgebet statt. Auch vor einer Hinrichtung
kann Reskallah ruhig schlafen. Doch stets versucht
er noch, die Familie eines Verbrechensopfers dazu
zu bewegen, dem Täter zu vergeben. »Manchmal
geschieht dies buchstäblich in der letzten Minute
vor einer Hinrichtung.« Nach islamischem Recht
kann die Familie des Opfers dem Täter gegen
Zahlung eines ausgehandelten Blutgeldes verzeihen.
Wenn einem Verbrecher vergeben wird, applaudieren
und jubeln die Menschen. »Die Szenen dieses Glücks
sind unbeschreiblich«, sagt der Scharfrichter.
»«Ich höre mir ihren letzten Wunsch an»«
Kommt es nicht zu einer solchen Vereinbarung, muss
sich der 43-Jährige an die Arbeit machen. »Ich
höre mir ihren letzten Wunsch an«, erklärt
Reskallah. »Einige wollen beten, anderen wollen
auf dem Exekutionsplatz zum Gebet aufrufen. Da ich
das Sagen auf dem Platz habe, gewähre ich ihnen
normalerweise ihren letzten Wunsch, sofern das die
Hinrichtung nicht verzögert.« In seinem
Berufsleben hat Reskallah auch 70 Frauen
enthauptet. »Die Leute glauben, dass Frauen zart
und schwach sind. Doch vor der Hinrichtung brechen
die meisten Männer zusammen. Wenn sie erfahren,
dass ihnen vergeben wurde, sind sie gelähmt.
Einige werden verrückt. Frauen dagegen haben im
allgemeinen Nerven aus Stahl«, berichtet er.
»Tatsächlich waren die meisten Frauen, die ich
hinrichtete, stark und gefasst. In kritischen
Situationen sind sie viel stärker als Männer«,
konstatiert der oberste Henker.
»In 23 Jahren nichts bereut«
Obwohl in Saudi-Arabien jeder weiß, dass es
Hinrichtungen gibt, ist das Leben eines
Scharfrichters nicht ganz einfach. »Die Leute
schauen mich an, als sei ich von einem anderen
Stern«, sagt Reskallah. »Sie versuchen den Kontakt
mit mir zu vermeiden.«, erzählt der Henker. Obwohl
er nichts bereut, möchte Reskallah nicht, dass
seine beiden Söhne Abdullah (21) und Chamis (17)
in seine Fußstapfen treten. »Ich möchte, dass sie
studieren und etwas anderes machen.«"
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So. Jetzt kommt der Witz: Als Fotountermalung
gibt´s eine amerikanische Hinrichtungszelle.
Wieso das, in einem Bericht über Saudi-Arabien?
Broder hat nicht ganz unrecht.