Medien

Rechtgeber, Donnerstag, 15. Mai 2003, 06:23 (vor 7863 Tagen)

Ja, die Medien sind zu sehr amerika-fixiert.

Da hat Broder recht.

Gutes Beispiel:

http://www.gmx.net/de/cgi/login/mag_030225_16/x/11
1/news?AREA=news_sternmagazin/419828

Man braucht einen GMX Account um dies zu lesen,
also:

--
"Reskallah erledigt seine Arbeit aus Überzeugung.
Die Schärfe des Schwertes und Körperkraft seien
für einen guten Scharfrichter das Wichtigste,
sagte er kürzlich in einem Interview der
saudischen Zeitschrift »El Madschalla«. »Außerdem
muss der Henker die nötige Courage haben und vom
Sinn seiner Arbeit überzeugt sein«, zitierte ihn
das arabisch-sprachige Magazin. In Saudi-Arabien,
wo der Wahabismus, die strengste Richtung des
Islams, die Gesetze bestimmt, werden Menschen
hingerichtet, weil sie angeblich vom Glauben
abgefallen sind oder wegen Zauberei, Ehebruchs,
Straßenraubes, Drogendelikten und Mordes
verurteilt wurden. Die Strafe für minderschwere
Delikte wie Diebstahl ist die Amputation von
Gliedmaßen.

»Ohne Anwalt vor Gericht«

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation
Amnesty International erfahren Delinquenten in
Saudi-Arabien nur selten vorher, dass ihnen die
Hinrichtung droht. Manchmal wissen Gefangene nicht
einmal, dass sie verurteilt wurden. Ein neuer
Bericht der Vereinten Nationen über das saudische
Justizsystem bemängelt, dass es keine
Pflichtverteidiger gibt. Viele stünden darum ohne
Anwalt vor Gericht. Häufig ist es der erste
Hinweis auf eine unmittelbar bevorstehende
Hinrichtung, wenn der Gefangene an einem Freitag
in Handschellen aus seiner Zelle geholt wird. Denn
Hinrichtungen finden üblicherweise nach dem
Freitagsgebet statt. Auch vor einer Hinrichtung
kann Reskallah ruhig schlafen. Doch stets versucht
er noch, die Familie eines Verbrechensopfers dazu
zu bewegen, dem Täter zu vergeben. »Manchmal
geschieht dies buchstäblich in der letzten Minute
vor einer Hinrichtung.« Nach islamischem Recht
kann die Familie des Opfers dem Täter gegen
Zahlung eines ausgehandelten Blutgeldes verzeihen.
Wenn einem Verbrecher vergeben wird, applaudieren
und jubeln die Menschen. »Die Szenen dieses Glücks
sind unbeschreiblich«, sagt der Scharfrichter.


»«Ich höre mir ihren letzten Wunsch an»«

Kommt es nicht zu einer solchen Vereinbarung, muss
sich der 43-Jährige an die Arbeit machen. »Ich
höre mir ihren letzten Wunsch an«, erklärt
Reskallah. »Einige wollen beten, anderen wollen
auf dem Exekutionsplatz zum Gebet aufrufen. Da ich
das Sagen auf dem Platz habe, gewähre ich ihnen
normalerweise ihren letzten Wunsch, sofern das die
Hinrichtung nicht verzögert.« In seinem
Berufsleben hat Reskallah auch 70 Frauen
enthauptet. »Die Leute glauben, dass Frauen zart
und schwach sind. Doch vor der Hinrichtung brechen
die meisten Männer zusammen. Wenn sie erfahren,
dass ihnen vergeben wurde, sind sie gelähmt.
Einige werden verrückt. Frauen dagegen haben im
allgemeinen Nerven aus Stahl«, berichtet er.
»Tatsächlich waren die meisten Frauen, die ich
hinrichtete, stark und gefasst. In kritischen
Situationen sind sie viel stärker als Männer«,
konstatiert der oberste Henker.

»In 23 Jahren nichts bereut«

Obwohl in Saudi-Arabien jeder weiß, dass es
Hinrichtungen gibt, ist das Leben eines
Scharfrichters nicht ganz einfach. »Die Leute
schauen mich an, als sei ich von einem anderen
Stern«, sagt Reskallah. »Sie versuchen den Kontakt
mit mir zu vermeiden.«, erzählt der Henker. Obwohl
er nichts bereut, möchte Reskallah nicht, dass
seine beiden Söhne Abdullah (21) und Chamis (17)
in seine Fußstapfen treten. »Ich möchte, dass sie
studieren und etwas anderes machen.«"

---

So. Jetzt kommt der Witz: Als Fotountermalung
gibt´s eine amerikanische Hinrichtungszelle.

Wieso das, in einem Bericht über Saudi-Arabien?

Broder hat nicht ganz unrecht.

Medien

Bernd@Ratgeber, Donnerstag, 15. Mai 2003, 08:27 (vor 7863 Tagen) @ Rechtgeber

als ich deinen erschütternden Bericht gelesen
habe, ist mir ganz zweierlei geworden, wie man in
Bayern sagt.

Besser kann man das menschenverachtende System der
Scharia eigentlich nicht beschreiben.

Ich habe vor etwa zwei Monaten einen ähnlichen
Fall beschrieben, in dem eine Frau zum Tode
verurteilt wurde, obwohl die Schuld bei ihrem Mann
lag...

eigentlich müsste es jedem vernünftigem Mensch
schlecht werden, wenn er die Scharia durchliest.


Medien

Smadar, Donnerstag, 15. Mai 2003, 09:47 (vor 7863 Tagen) @ Bernd@Ratgeber

Bernd@Ratgeber schrieb:

Besser kann man das menschenverachtende System der
Scharia eigentlich nicht beschreiben.

Ich habe vor etwa zwei Monaten einen ähnlichen
Fall beschrieben, in dem eine Frau zum Tode
verurteilt wurde, obwohl die Schuld bei ihrem Mann
lag...

eigentlich müsste es jedem vernünftigem Mensch
schlecht werden, wenn er die Scharia durchliest.


Was hat das mit Scharia zu tun? Als ob andere
Staaten, die ihr Rechtswesen (angeblich) auf
Religion aufbauen vernünftiger, gnädiger,
gerechter etc. wären.

Meiner Meinung nach kommt nichts dem modernen,
**sekularen** Recht gleich - trotz all seiner
Fehler - so lange man in Staaten zusammen lebt.



Medien

Anmerker, Freitag, 16. Mai 2003, 01:27 (vor 7862 Tagen) @ Rechtgeber

Rechtgeber schrieb:

&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&

So. Jetzt kommt der Witz: Als Fotountermalung
gibt´s eine amerikanische Hinrichtungszelle.

Wieso das, in einem Bericht über Saudi-Arabien?


Ist Saudi-Arabien nicht langjähriger verbündeter
der USA?
Doch auch andere Regierungen tolerieren dies, wenn
sie ihre Geschäfte mit den Saudis machen können.
Politik und Medienpropaganda ist ein schmutziges
Geschäft. Menschenleben interessieren darin nicht.

Medien

Suppenhuhn, Freitag, 16. Mai 2003, 12:41 (vor 7862 Tagen) @ Anmerker

Entschuldigung des unvermittelten Hereinplatzens;
was sagt man denn hier zu dem Verbot von
U.Ulfkottes
Buch "wie radikale Islamisten Deutschlands Städte
unterwandern", oder ist das gar unbekannt? Ich
habe
nicht die notwendige mumpfe viele vorhergehende
Posts
daraufhin zu durchkriemen.Vielen Dank S.b.

Medien

bla man, Freitag, 16. Mai 2003, 12:55 (vor 7862 Tagen) @ Suppenhuhn

Ist nicht verboten

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3821839783/q
id=1053082478/sr=2-1/ref=sr_aps_prod_1_1/302-50146
77-1439257

Medien

Schuppenhuhn, Freitag, 16. Mai 2003, 13:01 (vor 7862 Tagen) @ bla man

Doch doch, hab ich doch grad erst in der Zeitung
gelesen und mich scheusslich geärgert darüber und
im Ei-verlag angerufen. Hat man denn eine Idee für
mich, wo man den
Text herholen kann ? (Ich guck gleich mal genauer
in dem beigefügten Link, vielen Dank auch)Wie
urteilt man in
diesem Forum über besagten Autoren?

Medien

Evi Dentz, Freitag, 16. Mai 2003, 14:46 (vor 7862 Tagen) @ Schuppenhuhn

Schuppenhuhn schrieb:

Doch doch, hab ich doch grad erst in der Zeitung
gelesen und mich scheusslich geärgert darüber und
im Ei-verlag angerufen. Hat man denn eine Idee für
mich, wo man den
Text herholen kann ? (Ich guck gleich mal genauer
in dem beigefügten Link, vielen Dank auch)Wie
urteilt man in
diesem Forum über besagten Autoren?



Ich kenne weder das Buch noch den Autor, hab´ nur
eben die Amazon Redaktions-Rezension gelesen, und
die hört sich ganz vernünftig an. Falls das was
besagt.

Der Zwiespalt zwischen Wahrung der eigenen
Freiheit und Rechtsstaatlichkeit und einer
effektiven Bekämpfung von Terrorismus und
Kriminalität ist ja wirklich ein interessantes
Thema.

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