UNO - Tempel des Friedens
Heute spät abends sandte der WDR eine sehr
interssante Dokumentation, die den diplomatischen
Fahrplan in der UNO bis zum Ausbruch des
Irakkrieges zum Gegnstand hatte:
"Wie es wirklich zum Irak-Krieg kam". Von Edward
Stourton.
Endlich einmal eine halbwegs gelungene Darstellung
der Ereignisse in den Monaten vor dem Krieg in
einem Beitrag, in dem die Hauptprotagonisten zur
Sprache kamen.
Auszug aus der ARD-Online Programmvorschau:
"Den Countdown zum Krieg erzählen diesmal nicht
Journalisten, sondern die handelnden Personen
selbst, die Präsidenten, Außenminister und
Diplomaten. Was motivierte die Politiker in
Washington, London, Paris, Berlin und Moskau? Wie
entstand der Riss, der durch den
Weltsicherheitsrat, durch die NATO und durch
Europa geht? Wer hat wen missverstanden? Wer wurde
über den Tisch gezogen? Die kontroversen Aussagen
der Politiker machen den Film zu einem spannenden
Dokument der Zeit".
Was mir besonders unangenehm auffiel - neben
vielen anderen Verlautbarungen - war die EPOCHALE
(man darf schmunzeln oder sich ärgern, je nach
Standpunkt) Äußerung des französischen
Außenministers Dominique de Villepin zu dieser
Zeit. Im Wortlaut nicht genau, aber sinngemäß von
mir richtig wiedergegeben:
"Die UNO ist ein Tempel (!!) der Freiheit, des
Friedens und des internationalen Rechts".
Wenn man sich diese Aussage aus der zeitlichen
Distanz heraus wieder zu Gemüte führt, muss man
erst recht massive Zweifel an der Aurichtigkeit
der "Kriegsgegner" hegen.
Die Franzosen, Russen, Chinesen und Deutschen
wussten doch sehr wohl, dass über zwei Drittel der
in der UNO vertretenen Nationen die Menschenrechte
in ihren Ländern mit Füßen treten. Und die Russen
und Chinesen wussten wohl am besten, dass sie
"Salz als Zucker verkauften", wenn sie so
scheinheilig argumentierten.