OK, die Friedensbewegung ist einseitig..

bla, Dienstag, 22. April 2003, 06:10 (vor 7885 Tagen)

Es ist unbestreitbar: Die Friedensbewegung ist
einseitig.

Die Frage ist: Warum ist sie das?

OK, die Friedensbewegung ist einseitig..

Sarah, Dienstag, 22. April 2003, 08:51 (vor 7885 Tagen) @ bla

bla schrieb:

Es ist unbestreitbar: Die Friedensbewegung ist
einseitig.

Die Frage ist: Warum ist sie das?


Worauf bezieht sich Dein Vorwurf? Was versteht die
Friedensbewegung eigentlich unter "Frieden"?

Meines Erachtens nach ist sie eine
Mittelstandsbewegung, die durch die Ideologie des
kleinbürgerlichen Sozialismus bzw. verkürzte
Kapitalismuskritik gekennzeichnet ist.
Durch dem dieser Schicht immanenten Opportunismus
ist sie für Vereinnahmungstendenzen
nationalstaatlicher Interessen seitens der sie
Regierenden (an die sie ja auch pausenlos Appelle
richten) prädestiniert.

OK, die Friedensbewegung ist einseitig..

Ishah, Dienstag, 22. April 2003, 20:41 (vor 7885 Tagen) @ Sarah

Worauf bezieht sich Dein Vorwurf?


*lol*

Was versteht die Friedensbewegung
eigentlich unter "Frieden"?


Ich mag Ihren Humor

OK, die Friedensbewegung ist einseitig..

Sarah@Ishah, Mittwoch, 23. April 2003, 12:53 (vor 7884 Tagen) @ Ishah

Ishah schrieb:

Ich mag Ihren Humor


&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&

Liebe Ishah,

auf manch dumme Fragen kann man nur humoresk
reagieren.
Wir wissen doch, dass die "Friedensbewegung" zum
einen kein homogenes denkendes Subjekt ist (auch
wenn dies KK Gerhard gern suggerieren würde um die
"deutsche Vernunft" in die außenpolitische
Rhetorik-Schlacht zu werfen und damit ideologisch
den arabischen Markt für deutsche Interessen zu
"bereinigen") und zum anderen konnten wir
erfahren, dass die meisten der
Friedens-Demonstranten auf die Frage, was sie
unter Frieden verstehen außer dümmlichem Geblöke
wie: "man muss miteinander reden" und "Bomben sind
keine Antwort" nichts Wesentliches zum Thema zu
sagen hatten.

Aber - und auch, damit hier kein Mistverständnis
aufkommen-: ich halte sich nach Frieden sehnende
Menschen für harmloser als die bis an die Zähne
bewaffneten Friedensarmeen. Denn dieser letzte
Teil der Friedensbewegung steht tatsächlich für
einen Frieden der Friedhofsruhe.

OK, die Friedensbewegung ist einseitig..

Ishah, Donnerstag, 24. April 2003, 05:54 (vor 7883 Tagen) @ Sarah@Ishah

Hallo Sarah!

auf manch dumme Fragen
kann man nur humoresk reagieren.


Ich wollte erst böse antworten, aber das wäre
unfair gewesen, denn ich saß vor dem Monitor und
habe gelacht :)

Wir wissen doch, dass die "Friedensbewegung" zum
einen kein homogenes denkendes Subjekt ist


Kein Blut für Öl und so. Schließlich wollte die
deutsche Friedensbewegung den Irakern nur das
ersparen was britische und amerikanische Bomber
ihnen angetan haben (die Idee ist von Broder -
manchmal ist er richtig gut)

(auch wenn dies KK Gerhard gern suggerieren
würde um die "deutsche Vernunft"
in die außenpolitische Rhetorik-Schlacht
zu werfen und damit ideologisch
den arabischen Markt für deutsche Interessen zu
"bereinigen")


Warum der Kanzler sich so sehr über den schnellen
Ausagang des Kriegs gefreut hat, haben ich schon
erwähnt? Er war sehr überzeugend.

und zum anderen konnten wir
erfahren, dass die meisten der
Friedens-Demonstranten auf die Frage,
was sie unter Frieden verstehen


Niemand ist je auf den gedanken gekommen, daß
Krieg und Frieden alleine schon historisch
bedingt, keine Gegensätze sind. Zudem kann ich
auch heute noch nicht der viel bemühten Phrase
beipflichten: »Krieg darf nicht die Fortsetzung
der Politik mit anderen Mitteln sein« - Typisch:
was nicht sein darf, kann auch nicht sein. Was
werden sie tun, wenn sie angegriffen werden?
»Bomben sind keine Antwort« schreien?

außer dümmlichem Geblöke
wie: "man muss miteinander reden"


Dazu müssen es alle Beteiligten wollen.

Aber - und auch, damit hier kein Mistverständnis
aufkommen-: ich halte sich nach Frieden sehnende
Menschen für harmloser als die bis an die Zähne
bewaffneten Friedensarmeen.


Ich weiß es nicht. Nein, das ist kein Zynismus -
Gegenfrage: Was ist unberechenbarer?

Das Problem war in diesem Krieg hauptsächlich eins
der eigenen Befindlichkeiten. Wir haben das im TV
gesehen, bei Christiansen: da war diese irakische
Autorin. Sie rechnet mit Reaktionen die sehr
typisch arabisch sind, na stell Dir mal vor! und
was sag dieser Schwachkopf Ströbele? Der reden von
der Illegalität der USA in diesem Krieg. Da stellt
sich mir die Frage: die raffen so schon nichts,
also wozu dann mit denen reden?

OK, die Friedensbewegung ist einseitig..

Sarah, Donnerstag, 24. April 2003, 15:41 (vor 7883 Tagen) @ Ishah

Liebe Ishah,

Ishah schrieb:

auf manch dumme Fragen
kann man nur humoresk reagieren.

Ich wollte erst böse antworten, aber das wäre
unfair gewesen, denn ich saß vor dem Monitor und
habe gelacht :)


Schön, dass Du Dich von Deinen Gefühlsregungen
leiten läßt. Auf einer Debatte gestern haben wir
uns entschlossen, nicht von "Friedensbewegung" zu
sprechen, auch wenn die selbsternannten
FührerInnen dies so benennen, sondern von
"Konglomeraten"...

Wir wissen doch, dass die "Friedensbewegung" zum
einen kein homogenes denkendes Subjekt ist

Kein Blut für Öl und so.


Die Dumpfheit dieser Parole haben wir ja in dem
Thread "Kock der Szmok" analysiert...

Schließlich wollte die
deutsche Friedensbewegung den Irakern nur das
ersparen was britische und amerikanische Bomber
ihnen angetan haben (die Idee ist von Broder -
manchmal ist er richtig gut)


Vielleicht hatte Broder da einen schlechten Traum?
Denn diese Aussage stimmt definitiv nicht. Die
meisten derer, die auf den Demonstrationen
gelaufen sind, waren Jugendliche, denen von
britischen und/oder amerikanischen Bombern nichts
Böses angetan wurde.
Broder scheint mir hysterisch zu sein und er
projeziert seine eigene Opferhysterie.

Niemand ist je auf den gedanken gekommen, daß
Krieg und Frieden alleine schon historisch
bedingt, keine Gegensätze sind.


Ja. In Kriegszeiten wird die Friedenspflicht an
der Heimatfront um so militanter durchgesetzt...

Zudem kann ich auch heute noch nicht der viel
bemühten Phrase beipflichten: »Krieg darf nicht
die Fortsetzung
der Politik mit anderen Mitteln sein«


Ich bin schon gegen Politik ...

- Typisch: was nicht sein darf, kann auch nicht
sein.


ein halluzinationaler Wunschwahn

Was werden sie tun, wenn sie angegriffen werden?


Dieser Wunschwahn ist davon geprägt, dass kein
Angriff stattfinden möge.

Und die ernsthafteren unter denen, die gegen die
Militarisierung der Politik agieren wollen, suchen
nach den Ursachen der Gewalt und Kriege.

»Bomben sind keine Antwort« schreien?


Wenn sie dann noch schreien können, haben sie doch
immerhin Glück gehabt...
... aber diese Frage löst die Probleme nicht. Und
ein Grundproblem ist: diese Gesellschaft basiert
auf Gewalt und damit gehört die Bombenstimmung zum
Alltag.

außer dümmlichem Geblöke
wie: "man muss miteinander reden"

Dazu müssen es alle Beteiligten wollen.


Rededuelle zwischen den Kontrahenten gehören zur
Einleitung eines jeden Ringkampfes...

Aber - und auch, damit hier kein Mistverständnis
aufkommen-: ich halte sich nach Frieden sehnende
Menschen für harmloser als die bis an die Zähne
bewaffneten Friedensarmeen.

Ich weiß es nicht. Nein, das ist kein Zynismus -
Gegenfrage: Was ist unberechenbarer?


Am Schlimmsten ist der Zusammenschluß von beiden
zur Volksgemeinschaft/Volksfront.

Das Problem war in diesem Krieg hauptsächlich eins
der eigenen Befindlichkeiten. Wir haben das im TV
gesehen, bei Christiansen: da war diese irakische
Autorin. Sie rechnet mit Reaktionen die sehr
typisch arabisch sind, na stell Dir mal vor!


Ich gucke nie Fernsehen und diese langweiligen und
dümmlichen Talkshows.

und was sag dieser Schwachkopf Ströbele? Der redet
von
der Illegalität der USA in diesem Krieg.


Ein legaler Krieg, wie der von 1991 ist ja auch
viel humaner, nicht wahr? Und 1999 - Jugoslawien?
Das war ja kein Krieg, sondern eine "humanitäre
Maßnahme" ...

Aber nun vom Legalitätsfetisch zum
Demokratiefetisch: wäre Saddam Hussein besser,
wenn er demokratisch gewählt worden wäre?
Milosevic war auch demokratisch gewählt...

Da stellt sich mir die Frage: die raffen so schon
nichts, also wozu dann mit denen reden?


Das Problem sind die, die diese Idioten reden
lassen und ihrem Blödsinn nachbrabbeln.

OK, die Friedensbewegung ist einseitig..

Ishah, Donnerstag, 24. April 2003, 17:00 (vor 7883 Tagen) @ Sarah

Hallo Sarah!

Vielleicht hatte Broder da einen schlechten Traum?


Was gab´s denn zu essen?

Denn diese Aussage stimmt definitiv nicht.
Die meisten derer, die auf den Demonstrationen
gelaufen sind, waren Jugendliche, denen von
britischen und/oder amerikanischen Bombern nichts
Böses angetan wurde.
Broder scheint mir hysterisch zu sein und er
projeziert seine eigene Opferhysterie.


Nein, keinesfalls, denn es sind diese Leute die
Ihn überhaupt erst darauf gebracht haben. Das sind
nämlich die Aussagen derer die das gar nicht
miterlebt haben: »in Deutschland haben wir
erfahren was Krieg bedeutet« und ähnliches. Nein,
Broder hat keine Schuld und er hat es nicht
geträumt. Also geht es speziell der deutschen
Friedenbewegung nicht um den Irak, sondern um die
eigenen Befindlichkeiten: es ist eine Art
Revangismus.

Gleiches dann wiederum zu Nah-Ost - »Die Deutschen
werden uns nie verzeihen was sie uns angetan
haben« - Wo sind die Proteste wegnen Kfar Saba,
oder meinetwegen: ein Anteilnahme? Nichts. OK,
dann nenne ich die palästinensischen Opfer mal
eiskalt: Kolateralschäden des eigenen Terrors,
einschließlich solchen Kameraleute sich freiwillig
einem Kugelhagel aussetzen.

Ja. In Kriegszeiten wird die Friedenspflicht an
der Heimatfront um so militanter durchgesetzt...


Vor allem, wenn man sich angeblich nicht
beteiligt. Das größte Problem dabei ist für mich
persönlich nicht die Meinung der Friedlinge,
sondern Ihre Unglaubwürdigkeit smat dieser
Heuchelei die nichts weiter als eine
Selbstinszenierung ist.

Zudem kann ich auch heute noch nicht der viel
bemühten Phrase beipflichten: »Krieg darf nicht
die Fortsetzung
der Politik mit anderen Mitteln sein«

Ich bin schon gegen Politik ...


Sicherlich, das sollte ein wichtiger Teil der
Bemühung sein: Verhinderung eines Krieges. Nur was
bitte haben denn diese Leute geleistet die
angeblich gegen den Krieg sind? Dumme Sprüche
klopfen kann ich selber, dazu brauche ich keinen
Président de la Répulique und keinen
Bundeskanzler. Leistung: Null. Würde Herr Schröder
nach Leistung bezahlt, wäre er schon lange sehr
hungrig.

Und die ernsthafteren unter denen, die gegen die
Militarisierung der Politik agieren wollen, suchen
nach den Ursachen der Gewalt und Kriege.


Die liegt in der Natur des Menschen selbst. Das
ist so neu nicht.

»Bomben sind keine Antwort« schreien?

Wenn sie dann noch schreien können,
haben sie doch immerhin Glück gehabt...


Darauf möchte ich mich aber nicht unbedingt
verlassen...

Am Schlimmsten ist der Zusammenschluß von beiden
zur Volksgemeinschaft/Volksfront.


Man nennt es auch Vogelstrauß-Politik.

Ich gucke nie Fernsehen und diese langweiligen
und dümmlichen Talkshows.


Doch, ich schon alleine aus Bequemlichkeit. Denn
diese Clowns dort liefern selbst die besten
Argumente zu ihrer eigenen Demontage :)

und was sag dieser Schwachkopf Ströbele? Der redet
von
der Illegalität der USA in diesem Krieg.

Das war ja kein Krieg,
sondern eine "humanitäre Maßnahme" ...


Ja natürlich, wie konnte ich das nur vergessen.

»WOLLT IHR DEN LEGALEN KRIEG?«

Und Ströbele geifert JAAA

Aber nun vom Legalitätsfetisch zum
Demokratiefetisch:
wäre Saddam Hussein besser,
wenn er demokratisch gewählt worden wäre?
Milosevic war auch demokratisch gewählt...


Hitler auch.

Und was hören wir, auch von der Generation die ihn
noch erlebt hat: »Hitler hat auch Gutes bewirkt« -
na bitte.

Drum darf auch ich mal einen solchen Vergleich
bemühen, wo doch die politischen Repräsentanten
der Republik nicht müde werden ihn fortlaufend zu
bemühen.

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