Was ist eigentlich ein Gutmensch?

Check, Sonntag, 22. Juni 2003, 00:02 (vor 7829 Tagen) @ Chris

Bei Max Frisch (Biedermann und die Brandstifter)
singt der Chor der Feuerwehrleute:

Hoffend es komme das Gute
aus Gutmütigkeiten,
der nämlich irrt sich gefährlich.

Ein Gutmensch verwechselt das vordergründige Gute
mit dem verantwortlichen Guten. Er ist
Gesinnungs-, niemals Verantwortungsethiker. Dem
Gutmenschen geht nichts über sein reines Gewissen.
Er ist durch und durch politisch korrekt. Komplexe
Sachverhalte löst der Gutmensch nicht mit
Verstand, sondern mit seinem Gefühl für das Gute.
Dabei ist sich der Gutmensch der eigenen
Simplifizität seines Denkens gar nicht bewusst,
denn er hält es für die allgemeingültige und vor
allem letzte Wahrheit. Insofern ist der Gutmensch
in seiner Moral unerbittlich und totalitär, denn
abweichende Meinungen empfindet als Angriff auf
die Integrität seines Weltbildes, in welchem seine
Person und sein Gewissen integraler Bestandteil
ist. Um seine Totalität zu überspielen, gibt sich
der Gutmensch gern als tolerant, liberal und
sozial. Kompromisse mag er nicht, redet aber gern
vom Konsens, mit dem er Anders- und
Schlechtdenkende zu vereinnahmen beliebt.
Gutmenschen bleiben gern unter sich, um sich der
kalten Realität nicht stellen müssen. Pluralität
ist ihm wichtig als Attitüde, nicht als Diskurs.
Ein idealtypisches Beispiel eines Gutmenschen ist
Robespierre, für die Gegenwart fällt mir der
Pastor Jürgen Fliege als vortreffliches Beipsiel
ein.

Und abschließend noch eine Frage: Wer veranlasst
hier, dass meine Beiträge vom System abgelehnt
werden. Das ist mir vor einigen Wochen zum ersten
Mal und eben gerade zum zweiten Mal passiert,
sodass ich diesen Beitrag ein weiteres Mal
verfassen musste. Wer will, dass ich hier nicht
schreiben soll, soll mir dies bitte sagen, dann
komm ich auch nicht mehr.

Gruß Check


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