Der Anfang vom Ende ?

Stephan@Alex, Montag, 30. Juni 2003, 00:56 (vor 7817 Tagen) @ alex

alex schrieb:

Ist der verlorene Arbeitskampf der IG Metall der
Beginn der Rückkehr der Deutschen in die Realität
?

Kaum anzunehmen aufgrund der bisherigen
Reaktionen.

Bedeutet dies den Anfang vom Ende aller
sozialistischer Versuche, aus einem
marktwirtschaftlich-orientierten Land eine weitere
Tätärä zu schaffen ?
Bedeutet das außerdem,dass die Existenzgrundlage
der Gewerkschaften, der so genannte deutsche
Arbeiter, endlich seine Villa im Tessin hat und
seine Interessenvertretung überflüssig geworden
ist ?
Was meint Ihr ?

Normativ hat sich die Rolle der Gewerkschaften
schon laengst erledigt. Die polit-theoretische
Trennung von Arbeit und Kapital taugt schon lange
nichts mehr. Der neue "Klassenkampf" wird sich an
einer anderen Front abspielen, naemlich zwischen
Jungen und Alten. Nur will das kaum jemand
wahrhaben. Wenn in einigen Jahren ein
"Werktaetiger" einen oder mehr Rentner ernaehren
muss, braucht es vielleicht fuer diese beiden
Gruppen kollektive Interessenvertreter, aber keine
Gewerkschaften. Vielleicht nehmen dann
Demonstrationen auch ganz andere Formen an (i.e.,
Lehrlinge stuermen die Heilquellen von Bad
Fuessing, Kohle-Kumpels besetzen die von Ihnen
zitierten Rentner-Villen im Tessin).

Aber im "avantgardistischen Kerneuropa" fuehrt man
solche Diskussionen lieber nicht. Die Linke
muesste dann ueber zu viele ideologische Huerden
springen und die Rechte muesste dann die
notwendige Immigrationsfrage einmal ohne
Scheuklappen angehen.
In diesem Punkt haben es die USA besser. Die
Brookings Institution schaetzt fuer das Jahr 2050
ein Median-Alter fuer die USA von 35.4 und fuer
Europa eins von 52.3 Jahren. Vor den Toren der USA
warten immer schoen ein paar Millionen junge
Menschen, die dann spielend integriert werden.
Dies sind nur zu einem geringen Teil Menschen, die
nur zur Arbeit bei McDonalds taugen, wie in der
deutschen Presse gerne berichtet wird.