Syrien

NN, Donnerstag, 09. Dezember 2021, 21:41 (vor 841 Tagen) @ Alex

Der Drogenhandel dient der Devisenbeschaffung, weil die Wirtschaft zusammengebrochen ist und z.B. die Regimeschergen bei Laune gehalten werden müssen.


Das glaube ich weniger.
Captagon ist ein Medikament, das sich in Deutschland, Europa und USA seit den attraktiveren Amphetaminen in den späten 70ern weitgehend verabschiedet hat.
Es ist in Gegenden bewaffneter Konflikte und hauptsächlich im afrikanischen Raum nützlich, sei es Syrien, Libyen oder in den weiter südlichen Kriegsgebieten wie z.B. Mali.
Die große Devisenbeschaffung ist damit imho nicht zu leisten, für diesen eher altertümlichen Stoff gibt es auch keinen wirklichen Markt in wirtschaftlich potenten Staaten.
Aber für die Durchsetzung militärischer Ziele in steinzeitlichen Gefilden anscheinend ein probates Mittel...:-D

Es kann gut sein, dass auch nennenswerter Eigenkonsum in Syrien und/oder Libanon stattfindet. In der arabischen Welt und in Teilen Afrikas gibt es aber definitiv einen Markt für Captagon (x Artikel, die ich jetzt nicht rauskrame). Ich habe keine Ahnung, wie hoch die Margen sind. Aber selbst dann, wenn sie im Vergleich zu anderen Drogen kleiner sind, gilt zu bedenken, dass das Assad-Regime eine downgesizete Veranstaltung ist. Und auch die Hisbollah (die übrigens einiges an Cannabis vertickt) kann jeden Dollar gebrauchen, den sie sich neben der Unterstützung des Mullah-Regimes dazuverdient.

Für beide Akteure ist es nahezu folgerichtig, ins mehr oder weniger nahe Ausland Drogen zu verticken, weil sie ansonsten nichts anzubieten haben.


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum