Sacha Lobo

Serious Black, Sonntag, 06. Februar 2022, 18:17 (vor 782 Tagen) @ Udosefirot

trotz gesperrten thread...

mal eine Frage in der Runde, woran lag und liegt es bei der verlorenen
Solidarität mit dem Judentum . Wohl weislich Judentum und nicht nur Israel?

Das ist ein weites Feld.

Einat Wilf hat diesen Ansatz gefunden:

Zionism is a progressive cause that had the misfortune of success. As such, it is maligned for its very success in self-transforming victims into sovereigns, now cast as "privilege". But isn't the very goal of "progress" in progressive to move away from victim to self-possessed?

https://twitter.com/EinatWilf/status/1351195722163638273

Dazu kommt, dass es manchen Linke einfach nicht zupass kommt, dass Gesellschaften ihrer Bevormundung (durch Linke) eben mal entwachsen können, während andere, trotz des Einsatzes von Unsummen an Zeit, Geld und Aufwand, sich weiter in ihrer selbstverschuldeten Unmündigkeit suhlen. Sowas passt nicht ins Weltbild, weil ja ‚alle gleich sind’. Das treibt dermaßen seltsame Blüten, wie zum Beispiel JVP, Shamnesty International, etc. Die mittlerweile zur ‚regressiven Linken‘ degeneriert sind. Die kümmern sich in einem Anfall von Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom um Palästinenser, wobei sie versuchen diese in ihrer selbstverschuldeten Unmündigkeit gefangen zu halten und in ihrer ewigen Opferrolle zu bestärken. Damit versucht die regressive Linke vor allem aus dem immer noch allgegenwärtigen Antisemitismus einerseits Kapital zu schlagen (um die eigene Existenz zu sichern und zu rechtfertigen) und andererseits dem Antisemitismus im Gewande des Antizionismus einen moralischen Anstrich zu geben. Dass damit leider auch gewaltbereite Antisemiten (und z.T. sogar Terroristen) auf den fahrenden Zug aufspringen, wird in Kauf genommen. Pecunia non olet. Die Russen waren übrigens gegen die Errichtung von UNRWA, damals kannten die noch ihren Marx und wussten, dass die Perpetuierung des Flüchtlingsstatus die Palästinenser ins Lumpenproletariat führen würde.

Auch Medien machen gern beim Judenbashing mit. In Israel fährt man tagsüber nach Ramallah, schreibt gegen die Ungerechtigkeiten der Besatzung an und feiert abends in Tel Aviv. Viel besser als beispielsweise nen Besuch vom türkischen Geheimdienst zu riskieren, weil dem Sultan dein letzter Artikel leider nicht gefallen hat.

In Europa hatte man nach dem Krieg kurz ein schlechtes Gewissen, wegen dem Holocaust. Und Israel war ja Arbeiterparadies. Nach 1948 ging‘s noch, weil knapp und unerwartet überlebt und so. Nach dem Sechs-Tage-Krieg ist die Stimmung gekippt. War ja nicht ganz so knapp und Israels ‘Wüstenfüchse‘ hatten dem Araber schließlich in ‚bester Wehrmachtsmanier‘ gezeigt, wo der Hammer hängt. Damals waren die Wehrmachts-Vergleiche beim Spiegel noch positiv besetzt, aber die unbewusste(?) Gleichsetzung der IDF mit den Nazis war schon vorhanden.


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