Presse: Frankreich informierte Saddam Hussein

27. Apr 08:48


Frankreich soll Presseberichten zufolge
Informationen über Gespräche mit
US-Regierungsvertretern an die Regierung von
Saddam Hussein weitergegeben haben.

Eine britische Zeitung hat schwere Vorwürfe gegen
die französische Regierung erhoben. Aus
Unterlagen, die Mitarbeiter in den Ruinen des
Informationsministeriums in Bagdad gefunden
hätten, gehe hervor, dass Frankreich den früheren
irakischen Machthaber Saddam Hussein stets über
alle Planungen der USA unterrichtet habe. Die
französische Regierung habe den Stellen in Bagdad
regelmäßig über Treffen mit US-Vertretern Bericht
erstattet, behauptet die «Sunday Times».


Saddam Hussein sei so möglicherweise bei seinen
Kriegsvorbereitungen geholfen worden. Einer der
Berichte habe beispielsweise davor gewarnt, dass
die USA «als Vorwand für einen Angriff» auf Irak
das Land mit Terrorismus in Verbindung zu bringen
versuchten.

Die Unterlagen beziehen sich offenbar auf einen
längeren Zeitraum. Eines der Dokumente stamme vom
September 2001. Damals habe Frankreich Bagdad
darüber informiert, welche Bedrohungen für Irak
aus den Anschlägen vom 11. September folgten.

So habe der französische Botschafter Bagdad unter
Berufung auf ein zwischen dem französischen
Staatschefs Jacques Chirac mit dem US-Präsidenten
George W. Bush geführtes Gespräch mitgeteilt, dass
die USA sicher seien, dass Al Qaeda hinter den
Anschlägen stecke, und deswegen ein Angriff auf
Irak nicht wahrscheinlich sei, dass sich die Lage
aber auch schnell ändern könne. (nz)