Frage an die deutsche Philosophie

Stephan, Montag, 05. Mai 2003, 19:14 (vor 7872 Tagen)

Deutschlands prominentester Philosoph Peter
Sloterdijk (sorry, Juergen Habermas !) hat die
3000 toten Zivilisten des 11. Septemeber 2001 mit
gewohntem Scharfsinn als ein Fall »natuerlicher
Varianz« beschrieben, der in der Unfallstatistik
des Landes kaum auftauchen werde. Viele deutsche
Intellektuelle teilen diese Meinung, sie
formulieren es jedoch etwas anders.
Kann ich nun auch darauf schliessen, dass der
Irak-Krieg, der 1000-1700 Zivilisten das Leben
kostete, ein Fall »natuerlicher Varianz« ist, der
in der Mord-, Totschlag- und Unfall-Statistik des
Irak kaum signifikant ist. An der der Reaktion
deutscher Philosophen und Feuilletonisten kann man
nicht zu diesem Schluss kommen. Warum ?
Liebe Broder-Gemeinde, wie waer´s mit einer
tiefschuerfenden Analyse zu diesem Thema ?
Hier noch eine kurze Zusatzinformation: Ich lebe
in New York und habe Freunde am 11. September
verloren. Das ubiquitaere, wohlfeile Wort der
»Betroffenheit« macht in diesem Zusammenhang
durchaus etwas Sinn. Die Adorno-Anhaenger unter
Euch moegen mir dieses kurze Abgleiten in den
»Jargon der Eigentlichkeit« verzeihen.
Uebrigens: Ist Peter Sloterdijk immer noch
Mitglied der Bhagwan-Sekte ? Just curious...

Herzliche Gruesse aus New York,

Stephan



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