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Fuck China

Alex @, Sonntag, 06. Dezember 2020, 23:10 (vor 1259 Tagen)

Schon seit Jahren warnt die internationale Gemeinschaft vor Fu-Man-Chu und seinen Spießgesellen.
Und das völlig zu Recht.
Klar ist man erfreut über den Kauf westlicher Güter und der Konzentrierung mopsiger Uiguren, die als Anhänger der Religion des Friedens sowieso schon ein grausiges Schicksal auszeichnet.
Die Hinrichtungen von Drogenhändlern hat man ja auch klammheimlich bewundert, auch die auf dem hiesigen Board von „Zerkifften“ Fabulierenden träumen vermutlich von weitergehenden Maßnahmen, als nur Biographien zu zerstören durch ein paar Jahre Lebenszeit unter der Knute eines rückständigen Justizvollzugs.
Die Berichte des, zumindest eine Zeitlang, bewunderten Ai Weis über dessen Erfahrungen im Knast der ChingChongs machten dann doch etwas nachdenklicher und die beginnenden Repressionen Hongkongs taten ein Übriges.
Und dann noch diese perverse Vorliebe für lebende Wildtiere mit all den aktuellen Konsequenzen auch und gerade für unsere Gesellschaften sorgten für überbordende Sympathien.
Jetzt aber wird es spannend:

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/australiens-streit-mit-china-laesst-europa-nicht...

Fuck China

KdG, Mittwoch, 09. Dezember 2020, 14:02 (vor 1256 Tagen) @ Alex

Schon seit Jahren warnt die internationale Gemeinschaft vor Fu-Man-Chu und seinen Spießgesellen.

Seit genau 1913, als der erste Roman von Dr. Fu Manchu erschien. Der Beitrag ist vielmehr wieder ein Paradebeispiel der Spießgesellen, welche Fiktion und Wahrheit miteinander vermengen. Ja, es gibt Arbeits- und Umerziehungslager, politische Gefangene, soziale Kontrolle, und keine Demokratie in China. Alles, was es im Westen auch gibt (siehe Assange, Guantanamo, Boot Camps, und bestenfalls noch eine beschädigte Demokratie in den Staaten seit spätestens Trump und Kohorten, wenn man ein defacto Zwei-Parteien-System überhaupt eine Demokratie schimpfen möchte).

Aber wozu der wahrhaftigen Wahrheit noch zusätzlich Fiktion andichten? Die Unzulänglichkeiten des Westens ggü. China liegen in uns selbst begründet. Wir haben China zum Weltproduzenten gemacht, weil Wirtschaft und Politik es so wollten. Und nun stehen wir da, und können gar nicht mehr selbst produzieren, selbst wenn wir es wollten - unser Know-How von China dankend wie ein Schwamm aufgesaugt.

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NN, Mittwoch, 09. Dezember 2020, 19:00 (vor 1256 Tagen) @ KdG

Schon seit Jahren warnt die internationale Gemeinschaft vor Fu-Man-Chu und seinen Spießgesellen.


Seit genau 1913, als der erste Roman von Dr. Fu Manchu erschien. Der Beitrag ist vielmehr wieder ein Paradebeispiel der Spießgesellen, welche Fiktion und Wahrheit miteinander vermengen. Ja, es gibt Arbeits- und Umerziehungslager, politische Gefangene, soziale Kontrolle, und keine Demokratie in China. Alles, was es im Westen auch gibt

Letzteres hört die Propagandaabteilung der KP Chinas wahrscheinlich nicht ungerne. Der Kreml sagt jedenfalls ganz offen: "Russland macht nichts, was die anderen nicht auch machen / gemacht haben - Doppelmoral!"

(siehe Assange*, Guantanamo, Boot Camps, und bestenfalls noch eine beschädigte Demokratie in den Staaten seit spätestens Trump und Kohorten, wenn man ein defacto Zwei-Parteien-System überhaupt eine Demokratie schimpfen möchte).

Aber wozu der wahrhaftigen Wahrheit noch zusätzlich Fiktion andichten? Die Unzulänglichkeiten des Westens ggü. China liegen in uns selbst begründet. Wir haben China zum Weltproduzenten gemacht, weil Wirtschaft und Politik es so wollten. Und nun stehen wir da, und können gar nicht mehr selbst produzieren, selbst wenn wir es wollten - unser Know-How von China dankend wie ein Schwamm aufgesaugt.

* Hat sich nun wirklich alle Mühe gegeben, sich selber zum Gefangenen zu machen.

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KdG, Mittwoch, 09. Dezember 2020, 19:41 (vor 1256 Tagen) @ NN

Letzteres hört die Propagandaabteilung der KP Chinas wahrscheinlich nicht ungerne. Der Kreml sagt jedenfalls ganz offen: "Russland macht nichts, was die anderen nicht auch machen / gemacht haben - Doppelmoral!"

Natürlich, als Selbstrechtfertigung für eigene Verbrechen, während wir uns im Westen nicht mehr auf die Menschenrechte beziehen können, wenn wir sie selbst nicht beachten. Eine typische Patt-Situation. Kann man jetzt anders bewerten, nur ändert dies an der Sache nichts, dass Folter Folter bleibt, ein Arbeitslager ein Arbeitslager ist, ein politisch Gefangener ein politisch Gefangener bleibt, womit wir zu:

(siehe Assange*, -

* Hat sich nun wirklich alle Mühe gegeben, sich selber zum Gefangenen zu machen.

...kommen. Die Sache mit Assange wäre weniger tragisch, wenn er in der politischen Hauptsache rechtskräftig verurteilt worden wäre, auf Grundlage unserer freiheitlichen Gesetzgebung. Ist er aber nicht. Er ist immer noch in der Hauptsache des Landesverrat (bzw. Verschwörung gegen die US-Regierung) in Untersuchungshaft und damit auch bei der Länge als politisch Gefangener zu betrachten. Er ist auch nicht wegen Schutzhaft vor einer illegalen Auslieferung in die Staaten, wo ihm die Todesstrafe droht, im britischen Gefängnis. Und das ist ein Problem. Für den Westen, denn es bringt ihn in Erklärungsnot. Schon allein die Todesstrafe an sich, in den Staaten. Denn was möchte man da bitte noch China entgegen setzen, wenn diese mit ihren Opponenten genauso verfahren?

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NN, Mittwoch, 09. Dezember 2020, 22:15 (vor 1256 Tagen) @ KdG

Letzteres hört die Propagandaabteilung der KP Chinas wahrscheinlich nicht ungerne. Der Kreml sagt jedenfalls ganz offen: "Russland macht nichts, was die anderen nicht auch machen / gemacht haben - Doppelmoral!"


Natürlich, als Selbstrechtfertigung für eigene Verbrechen, während wir uns im Westen nicht mehr auf die Menschenrechte beziehen können, wenn wir sie selbst nicht beachten.

Was ist das für eine verquerer Moralismus? Wir können uns nicht mehr auf die Menschenrechte beziehen, weil wir nicht perfekt sind und uns wegen Verstößen selber kritisieren? Was für ein Käse.

Eine typische Patt-Situation. Kann man jetzt anders bewerten, nur ändert dies an der Sache nichts, dass Folter Folter bleibt, ein Arbeitslager ein Arbeitslager ist, ein politisch Gefangener ein politisch Gefangener bleibt, womit wir zu:

Erstens kehrst du hier unterschiedliche Dimensionen unter den Teppich, zweitens ist Julian Assange mitnichten ein politischer Gefangener.

(siehe Assange*, -

* Hat sich nun wirklich alle Mühe gegeben, sich selber zum Gefangenen zu machen.


...kommen. Die Sache mit Assange wäre weniger tragisch,

Die Sache ist überhaupt nicht tragisch. Er wollte sich in Schweden partout keinem Verfahren stellen. Wieso für ihn in Schweden angeblich das Risiko, in die USA ausgeliefert zu werden, höher (gewesen) sein soll, als in GB, weiß der Himmel. Er hat sich selber in die ecuadorianische Botschaft begeben. Damit hat er gegen britisches Recht / britische Auflagen verstoßen, weshalb er jetzt noch in GB sitzt.

Die Zeit in der Botschaft hat er u.a. damit verbracht, sich zum willfährigen Werkzeug des russischen Militärgeheidienstes zu machen und Donald Trump durch die Veröffentlichung der DNC-Hacks im 2016er-Wahlkampf tatkräftig geholfen. Aus der propagandistischen Aufbereitung von John Podestas Mail durch Wikileaks entstand die superschwachsinnige Pizzagate-Verschwörungstheorie, die Wurzel der Q-Anon-Bewegung.

Das wohl vortrefflichste Beispiel dafür, dass es gelingen kann, haufenweise Dreck gegen die Wand zu werfen, ein Stück kleben bleibt und dann hunderttausende Verstrahlte kommen und aus dem Stück Dreck einen riesigen Fetisch machen.

Abgesehen davon, ist Julian Assange ein dreckiger Antisemit.

Fuck China

KdG, Donnerstag, 10. Dezember 2020, 00:38 (vor 1256 Tagen) @ NN

Was ist das für eine verquerer Moralismus? Wir können uns nicht mehr auf die Menschenrechte beziehen, weil wir nicht perfekt sind und uns wegen Verstößen selber kritisieren? Was für ein Käse.

So die Argumentation russisch- und chinaseits. Ausserdem können China und Russland genauso argumentieren. Assad zu unterstützen sei halt nur ein (notwendiger) Fehler. Und wer ist schon perfekt. Nein, es gibt keine Rechtfertigung für Verbrechen gegen die Menschlichkeit, und der Unterschied zwischen Russland, China und uns im Westen besteht gerade darin, solche Fehlbarkeiten zu kritisieren, um die Verbrecher zu Rechenschaft zu ziehen, egal, gegen wem, und gerade auch wenn sie gegen die eigene Regierung gerichtet sind. Was man in China erst gar nicht kann. In Russland hingegen basiert diese Selbstmissachtung eher aus gefälliger Freiwilligkeit. Dass, und genau das, hat uns im Westen in den letzten 70 Jahren von den Schurken von Nah- bis Fernost im wesentlichen Geiste an Vorstellung von Gerechtigkeit und Menschlichkeit unterschieden. Seit 9/11 ist diese Vorstellung aus niederen Rachegelüsten am erodieren, in den Staaten sogar seit der Trump Administration auch noch gönnerhaft untereinander.

Erstens kehrst du hier unterschiedliche Dimensionen unter den Teppich, zweitens ist Julian Assange mitnichten ein politischer Gefangener.

Erstens kehre ich gar nichts (vor allem nicht unter den Teppich), zweitens hat Assange denn nun sonst was noch genau im britischen Gefängnis zu suchen? Die 50 Wochen für die Flucht, bzw. Entziehung der britischen Justiz sind ja mittlerweile um.

Die Sache ist überhaupt nicht tragisch. Er wollte sich in Schweden partout keinem Verfahren stellen. Wieso für ihn in Schweden angeblich das Risiko, in die USA ausgeliefert zu werden, höher (gewesen) sein soll, als in GB, weiß der Himmel. Er hat sich selber in die ecuadorianische Botschaft begeben. Damit hat er gegen britisches Recht / britische Auflagen verstoßen, weshalb er jetzt noch in GB sitzt.

Wie bereits geschrieben, die Strafe ist abgesessen, die Anklage aus Schweden, auf die ich mich gar nicht bezog, fallen gelassen (ob nun aus Mangel an beweisen oder ob nichts dran war an den Missbrauchsvowürfen dahingestellt).

Die Zeit in der Botschaft hat er u.a. damit verbracht, sich zum willfährigen Werkzeug des russischen Militärgeheidienstes zu machen und Donald Trump durch die Veröffentlichung der DNC-Hacks im 2016er-Wahlkampf tatkräftig geholfen. Aus der propagandistischen Aufbereitung von John Podestas Mail durch Wikileaks entstand die superschwachsinnige Pizzagate-Verschwörungstheorie, die Wurzel der Q-Anon-Bewegung.

Das wohl vortrefflichste Beispiel dafür, dass es gelingen kann, haufenweise Dreck gegen die Wand zu werfen, ein Stück kleben bleibt und dann hunderttausende Verstrahlte kommen und aus dem Stück Dreck einen riesigen Fetisch machen.

Dann soll man ihn dafür verklagen, und rechtskräftig verurteilen, wenn er Gesetze gebrochen hat. Aber einfach so aus nichtbestimmten Gründen in Haft lassen, ist nicht rechtstaatlich vertretbar, auch wenn in UK die Rechtsstaatlichkeit derzeit an sich auf der Kippe steht bzw. einer eher uneuropäische "Reform" über sich ergehen lässt.

Abgesehen davon, ist Julian Assange ein dreckiger Antisemit.

Dann soll man ihn auch dafür verklagen. Nur, ohne Urteil ist keine weitere Haftbegründung gegeben. Dies steht auch einem Arschloch zu. Der einzige Grund warum er derzeit noch in Haft sitzt, ist der Auslieferungsantrag der Staaten und die in dem Zusammenhang wieder bestehende Fluchtgefahr. Und der Antrag hat sehr wohl einen politischen Hintergrund.

Mir gefällt ganz und gar nicht diese selbstgerechte Art Urteile faktisch vorherbeizuführen, die noch gar nicht gefallen sind. Das ist am Ende ein Aufführen wie ein Gutsherr, die sich von den Putins und Xis dieser Welt in der Tat nicht im wesentlichen Kern mehr zu unterscheiden vermag. Und sie bringt dem Westen keinen Schritt näher damit, Menschenrechte in anderen Staaten durchzusetzen.

Fuck China

NN, Donnerstag, 10. Dezember 2020, 02:39 (vor 1256 Tagen) @ KdG

Was ist das für eine verquerer Moralismus? Wir können uns nicht mehr auf die Menschenrechte beziehen, weil wir nicht perfekt sind und uns wegen Verstößen selber kritisieren? Was für ein Käse.

So die Argumentation russisch- und chinaseits. Ausserdem können China und Russland genauso argumentieren. Assad zu unterstützen sei halt nur ein (notwendiger) Fehler. Und wer ist schon perfekt. Nein, es gibt keine Rechtfertigung für Verbrechen gegen die Menschlichkeit, und der Unterschied zwischen Russland, China und uns im Westen besteht gerade darin, solche Fehlbarkeiten zu kritisieren, um die Verbrecher zu Rechenschaft zu ziehen, egal, gegen wem, und gerade auch wenn sie gegen die eigene Regierung gerichtet sind. Was man in China erst gar nicht kann. In Russland hingegen basiert diese Selbstmissachtung eher aus gefälliger Freiwilligkeit. Dass, und genau das, hat uns im Westen in den letzten 70 Jahren von den Schurken von Nah- bis Fernost im wesentlichen Geiste an Vorstellung von Gerechtigkeit und Menschlichkeit unterschieden. Seit 9/11 ist diese Vorstellung aus niederen Rachegelüsten am erodieren, in den Staaten sogar seit der Trump Administration auch noch gönnerhaft untereinander.

Erstens kehrst du hier unterschiedliche Dimensionen unter den Teppich, zweitens ist Julian Assange mitnichten ein politischer Gefangener.


Erstens kehre ich gar nichts (vor allem nicht unter den Teppich), zweitens hat Assange denn nun sonst was noch genau im britischen Gefängnis zu suchen? Die 50 Wochen für die Flucht, bzw. Entziehung der britischen Justiz sind ja mittlerweile um.

Ich müsste jetzt nähere Details recherchieren, gehe aber davon aus, dass er trotz der abgebrummten 50 Wochen immer noch in Haft sitzt, weil er sich a) schon einmal der britischen Justiz entzogen hat und b) die Verhandlung über den Auslieferungsantrag bald beginnt.

Das sollte jedenfalls nicht verwundern. Versetz dich mal in den zuständigen Richter.

Die Sache ist überhaupt nicht tragisch. Er wollte sich in Schweden partout keinem Verfahren stellen. Wieso für ihn in Schweden angeblich das Risiko, in die USA ausgeliefert zu werden, höher (gewesen) sein soll, als in GB, weiß der Himmel. Er hat sich selber in die ecuadorianische Botschaft begeben. Damit hat er gegen britisches Recht / britische Auflagen verstoßen, weshalb er jetzt noch in GB sitzt.


Wie bereits geschrieben, die Strafe ist abgesessen, die Anklage aus Schweden, auf die ich mich gar nicht bezog, fallen gelassen (ob nun aus Mangel an beweisen oder ob nichts dran war an den Missbrauchsvowürfen dahingestellt).

Du hattest dich nicht (auf die inzwischen fallen gelassene) Anklage in Schweden bezogen, sie war jedoch das angegebene Motiv dafür, warum sich Assange in die ecuadorianische Botschaft geflüchtet hat.

Ich vermute, dass er in seiner Eigenschaft als großer Egomane (so wird er übrigens auch von ehemaligen deutschen Mitstreitern beschrieben) schlicht als unter seiner Würde ansah, sich in Schweden einem Verfahren zu stellen.

Diese Angabe, die er und Fans sinngemäß gemacht haben...

Wieso für ihn in Schweden angeblich das Risiko, in die USA ausgeliefert zu werden, höher (gewesen) sein soll, als in GB, weiß der Himmel.


...ergibt nämlich keinen Sinn.

Mehr noch: Wahrscheinlich wären die Chancen, von Schweden aus nicht in die USA ausgeliefert zu werden, höher (gewesen).

Die Zeit in der Botschaft hat er u.a. damit verbracht, sich zum willfährigen Werkzeug des russischen Militärgeheidienstes zu machen und Donald Trump durch die Veröffentlichung der DNC-Hacks im 2016er-Wahlkampf tatkräftig geholfen. Aus der propagandistischen Aufbereitung von John Podestas Mail durch Wikileaks entstand die superschwachsinnige Pizzagate-Verschwörungstheorie, die Wurzel der Q-Anon-Bewegung.

Das wohl vortrefflichste Beispiel dafür, dass es gelingen kann, haufenweise Dreck gegen die Wand zu werfen, ein Stück kleben bleibt und dann hunderttausende Verstrahlte kommen und aus dem Stück Dreck einen riesigen Fetisch machen.

Dann soll man ihn dafür verklagen, und rechtskräftig verurteilen, wenn er Gesetze gebrochen hat. Aber einfach so aus nichtbestimmten Gründen in Haft lassen, ist nicht rechtstaatlich vertretbar, auch wenn in UK die Rechtsstaatlichkeit derzeit an sich auf der Kippe steht bzw. einer eher uneuropäische "Reform" über sich ergehen lässt.

Aus genannten Gründen gehe ich nicht davon aus, dass er aus nicht bestimmten Gründen in Haft sitzt.

Ich gehe auf der rechtlichen Ebene insoweit mit, als die Anklagepunkte / die Art der Anklage in den USA wohl kritikwürdig / fragwürdig sind. So jedenfalls die Ausführungen / Wertungen der US-Anwälte Mark Zaid und Bradley Moss, die mit Assange politisch wenig sympathisieren, aber eben gute Juristen sind (die mehrere Whistleblower vertreten haben).

Abgesehen davon, ist Julian Assange ein dreckiger Antisemit.


Dann soll man ihn auch dafür verklagen. Nur, ohne Urteil ist keine weitere Haftbegründung gegeben. Dies steht auch einem Arschloch zu. Der einzige Grund warum er derzeit noch in Haft sitzt, ist der Auslieferungsantrag der Staaten und die in dem Zusammenhang wieder bestehende Fluchtgefahr. Und der Antrag hat sehr wohl einen politischen Hintergrund.

Mir gefällt ganz und gar nicht diese selbstgerechte Art Urteile faktisch vorherbeizuführen, die noch gar nicht gefallen sind. Das ist am Ende ein Aufführen wie ein Gutsherr, die sich von den Putins und Xis dieser Welt in der Tat nicht im wesentlichen Kern mehr zu unterscheiden vermag. Und sie bringt dem Westen keinen Schritt näher damit, Menschenrechte in anderen Staaten durchzusetzen.

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Julian Assange hat Anspruch auf ein faires Verfahren, auch wenn er in verschiedenerlei Hinsicht ein exorbitanter Hundsfott ist und viel Schaden angerichtet hat.

Allerdings rebelliert es in mir, wenn du in Sachen Assange von Tragik sprichst. Er wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit darüber belehrt worden sein, dass er eine Haftstrafe riskiert, wenn er sich britischen Auflagen / der britischen Justiz entzieht. Und er wurde nicht in die ecuadorianische Botschaft gezwungen, das hat er sich selber ausgesucht.

Last but not least möchte ich erwähnen, dass Assange (und auch Edward Snowden) eben nicht alleine amerikanische Schweinereien in die Welt geblasen haben, sondern eine Unzahl an Informationen, die Schweineregimen, Terroristen und Kriminellen genützt haben. Die Robin-Hood-Attitüde steht beiden nicht zu.

Tief blicken lässt zudem die Veröffentlichungspolitik von Wikileaks (einmal abgesehen von der Wahlkampfhilfe für Trump bzw. der Zusammenarbeit mit der GRU): Veröffentlicht wurden und werden mit wenigen (unwesentlichen) Ausnahmen tatsächlich (oder eben auch: nur vermeintlich) belastendes Material über westliche Staaten oder deren Verbündete.* Oder - konkreter - Assanges menschenverachtende Reaktion auf Einwände, Daten / Identitäten von afghanischen Übersetzern von US-Truppen zu veröffentlichen.**

Snowden wiederum hätte die Möglichkeit gehabt auf dem Rechtsweg zum Whistleblower zu werden. Er hat sich dagegen entschieden und betont stattdessen bzw. in gewisser, selbst entlastender Weise folgerichtig sinngemäß immer wieder, dass er keine andere Wahl gehabt hätte.

Und nein, auch bei Snowden, der menschlich offenbar nicht so ein übler Kerl wie Julian Assange ist, bekomme ich es nicht wirklich hin, ein tragisches Element zu sehen. Er wollte sich nicht anwaltlich beraten lassen, sondern lieber von Psychopathen wie Julian Assange und Glenn Greenwald. Er hat sich von sich aus in eine FSB-Wohnung begeben. Und du weißt genauso gut wie ich, dass ein US-Geheimdienstmitarbeiter nicht für lau in Russland Exil bekommt.

Gleichwohl wäre es, wie gesagt, ärgerlich, wenn die Anklage gegen Assange in den USA krumm und schief ist. Dann hätte er wirklich noch einen veritablen Grund, sich als der Märtyrer aufzuspielen, als den ihn einige Linksradikale, einige Rechtsradikale und leider auch manche naive und/oder einseitig informierte Personen gerne sehen.


* Siehe dazu etwa ein Artikel des Haaretz-Journalisten Anshel Pfeffer.

** Wenn ich mich richtig erinnere, hatte u.a. Michael Weiss dazu etwas veröffentlicht.

Fuck China

KdG, Donnerstag, 10. Dezember 2020, 08:20 (vor 1256 Tagen) @ NN

Erstens kehre ich gar nichts (vor allem nicht unter den Teppich), zweitens hat Assange denn nun sonst was noch genau im britischen Gefängnis zu suchen? Die 50 Wochen für die Flucht, bzw. Entziehung der britischen Justiz sind ja mittlerweile um.


Ich müsste jetzt nähere Details recherchieren, gehe aber davon aus, dass er trotz der abgebrummten 50 Wochen immer noch in Haft sitzt, weil er sich a) schon einmal der britischen Justiz entzogen hat und b) die Verhandlung über den Auslieferungsantrag bald beginnt.

Das sollte jedenfalls nicht verwundern. Versetz dich mal in den zuständigen Richter.

Was der zuständige Richter fühlt, interessiert mich genauso wenig, als das Befinden von Assange an sich. Der Richter hat ausschließlich aus Gründen von Rechtsstaatlichkeit zu handeln, nicht aus persönlichen Gründen. Und Assanges Grund für die Inhaftierung, dem Entzug britischer Justiz, was auch berechtigt und begründet abgeurteilt wurde, ist abgegolten.

Die Sache ist überhaupt nicht tragisch. Er wollte sich in Schweden partout keinem Verfahren stellen. Wieso für ihn in Schweden angeblich das Risiko, in die USA ausgeliefert zu werden, höher (gewesen) sein soll, als in GB, weiß der Himmel. Er hat sich selber in die ecuadorianische Botschaft begeben. Damit hat er gegen britisches Recht / britische Auflagen verstoßen, weshalb er jetzt noch in GB sitzt.

Die Strafe hierfür ist immer noch abgegolten. Ansonsten liegt gegen ihm in GB nichts weiter vor.

Ich vermute, dass er in seiner Eigenschaft als großer Egomane (so wird er übrigens auch von ehemaligen deutschen Mitstreitern beschrieben) schlicht als unter seiner Würde ansah, sich in Schweden einem Verfahren zu stellen.

Diese Angabe, die er und Fans sinngemäß gemacht haben...

Wieso für ihn in Schweden angeblich das Risiko, in die USA ausgeliefert zu werden, höher (gewesen) sein soll, als in GB, weiß der Himmel.


...ergibt nämlich keinen Sinn.


Meinungen (soweit sie nicht gegen geltendes Recht verstoßen), auch wenn sie noch so Bonkers sein sollten, sind rechtsstaatlich nicht von Relevanz.

Mir gefällt ganz und gar nicht diese selbstgerechte Art Urteile faktisch vorherbeizuführen, die noch gar nicht gefallen sind. Das ist am Ende ein Aufführen wie ein Gutsherr, die sich von den Putins und Xis dieser Welt in der Tat nicht im wesentlichen Kern mehr zu unterscheiden vermag. Und sie bringt dem Westen keinen Schritt näher damit, Menschenrechte in anderen Staaten durchzusetzen.

Allerdings rebelliert es in mir, wenn du in Sachen Assange von Tragik sprichst. Er wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit darüber belehrt worden sein, dass er eine Haftstrafe riskiert, wenn er sich britischen Auflagen / der britischen Justiz entzieht. Und er wurde nicht in die ecuadorianische Botschaft gezwungen, das hat er sich selber ausgesucht.

Immer noch abgegolten. Es geht darum, dass er jetzt immer noch in Haft sitzt, hierzu jedoch gar kein Urteil für die weitere Inhaftierung vorliegt.

Last but not least möchte ich erwähnen, dass Assange (und auch Edward Snowden) eben nicht alleine amerikanische Schweinereien in die Welt geblasen haben, sondern eine Unzahl an Informationen, die Schweineregimen, Terroristen und Kriminellen genützt haben. Die Robin-Hood-Attitüde steht beiden nicht zu.

Rechtlich auch nicht von Relevanz, auch wenn ich dir dem Zustimme. Nationalistische Chinesen argumentieren zum Fall Ai Weiwei übrigens genauso. Wobei man bei China immer nicht so genau weiss, ob dies staatlich gelenkte Meinungen sind.

Tief blicken lässt zudem die Veröffentlichungspolitik von Wikileaks (einmal abgesehen von der Wahlkampfhilfe für Trump bzw. der Zusammenarbeit mit der GRU): Veröffentlicht wurden und werden mit wenigen (unwesentlichen) Ausnahmen tatsächlich (oder eben auch: nur vermeintlich) belastendes Material über westliche Staaten oder deren Verbündete.* Oder - konkreter - Assanges menschenverachtende Reaktion auf Einwände, Daten / Identitäten von afghanischen Übersetzern von US-Truppen zu veröffentlichen.**

Und genau dafür würde ich wiederum persönlich Anklage gegen Assange sehen wollen. Auch wegen der ganzen politischen Opponenten, welche durch seine und Snowdens Enthüllungen in Schurkenstaaten aufgeflogen, und mitunter ihr Leben lassen mussten. Aus Gründen enthüllter geheimdienstlicher Aktivitäten, die hier mit einspielen, wird es hierzu jedoch wohl eher nicht kommen.

Snowden wiederum hätte die Möglichkeit gehabt auf dem Rechtsweg zum Whistleblower zu werden. Er hat sich dagegen entschieden und betont stattdessen bzw. in gewisser, selbst entlastender Weise folgerichtig sinngemäß immer wieder, dass er keine andere Wahl gehabt hätte.

Und nein, auch bei Snowden, der menschlich offenbar nicht so ein übler Kerl wie Julian Assange ist, bekomme ich es nicht wirklich hin, ein tragisches Element zu sehen. Er wollte sich nicht anwaltlich beraten lassen, sondern lieber von Psychopathen wie Julian Assange und Glenn Greenwald. Er hat sich von sich aus in eine FSB-Wohnung begeben. Und du weißt genauso gut wie ich, dass ein US-Geheimdienstmitarbeiter nicht für lau in Russland Exil bekommt.

Gleichwohl wäre es, wie gesagt, ärgerlich, wenn die Anklage gegen Assange in den USA krumm und schief ist. Dann hätte er wirklich noch einen veritablen Grund, sich als der Märtyrer aufzuspielen, als den ihn einige Linksradikale, einige Rechtsradikale und leider auch manche naive und/oder einseitig informierte Personen gerne sehen.

Es geht mir darum, dass rechtstaatlich gehandelt wird. Alles andere hat den bitteren Beigeschmack, dass wir im Zweifel es genauso nicht so genau nehmen, mit der Rechtstaatlichkeit, wie China oder Russland.

Fuck China

NN, Donnerstag, 10. Dezember 2020, 18:27 (vor 1255 Tagen) @ KdG

Erstens kehre ich gar nichts (vor allem nicht unter den Teppich), zweitens hat Assange denn nun sonst was noch genau im britischen Gefängnis zu suchen? Die 50 Wochen für die Flucht, bzw. Entziehung der britischen Justiz sind ja mittlerweile um.


Ich müsste jetzt nähere Details recherchieren, gehe aber davon aus, dass er trotz der abgebrummten 50 Wochen immer noch in Haft sitzt, weil er sich a) schon einmal der britischen Justiz entzogen hat und b) die Verhandlung über den Auslieferungsantrag bald beginnt.

Das sollte jedenfalls nicht verwundern. Versetz dich mal in den zuständigen Richter.

Was der zuständige Richter fühlt, interessiert mich genauso wenig, als das Befinden von Assange an sich.

Mir schwebte entsprechend mehr eine professionelle, technische Form der Empathie vor.

Der Richter hat ausschließlich aus Gründen von Rechtsstaatlichkeit zu handeln, nicht aus persönlichen Gründen. Und Assanges Grund für die Inhaftierung, dem Entzug britischer Justiz, was auch berechtigt und begründet abgeurteilt wurde, ist abgegolten.

Du bist Richter und es liegt ein bald zu verhandelnder Auslieferungsantrag gegen jemanden vor, der eine Haftstrafe abgesessen hat, weil er sich der Justiz bzw. einem Auslieferungsantrag durch eine lange Flucht in eine Botschaft entzogen hat. In der Botschaft wurde ein Plan geschmiedet, ihn in einer Nacht-und-Nebel-Aktion nach Russland zu verfrachten.

https://www.theguardian.com/world/2018/sep/21/julian-assange-russia-ecuador-embassy-lon...

Bist du dir sicher, dass du ihn bis zur Verhandlung auf freien Fuß setzt?

Fuck China

KdG, Donnerstag, 10. Dezember 2020, 18:42 (vor 1255 Tagen) @ NN

Erstens kehre ich gar nichts (vor allem nicht unter den Teppich), zweitens hat Assange denn nun sonst was noch genau im britischen Gefängnis zu suchen? Die 50 Wochen für die Flucht, bzw. Entziehung der britischen Justiz sind ja mittlerweile um.


Ich müsste jetzt nähere Details recherchieren, gehe aber davon aus, dass er trotz der abgebrummten 50 Wochen immer noch in Haft sitzt, weil er sich a) schon einmal der britischen Justiz entzogen hat und b) die Verhandlung über den Auslieferungsantrag bald beginnt.

Das sollte jedenfalls nicht verwundern. Versetz dich mal in den zuständigen Richter.

Was der zuständige Richter fühlt, interessiert mich genauso wenig, als das Befinden von Assange an sich.


Mir schwebte entsprechend mehr eine professionelle, technische Form der Empathie vor.

Der Richter hat ausschließlich aus Gründen von Rechtsstaatlichkeit zu handeln, nicht aus persönlichen Gründen. Und Assanges Grund für die Inhaftierung, dem Entzug britischer Justiz, was auch berechtigt und begründet abgeurteilt wurde, ist abgegolten.


Du bist Richter und es liegt ein bald zu verhandelnder Auslieferungsantrag gegen jemanden vor, der eine Haftstrafe abgesessen hat, weil er sich der Justiz bzw. einem Auslieferungsantrag durch eine lange Flucht in eine Botschaft entzogen hat. In der Botschaft wurde ein Plan geschmiedet, ihn in einer Nacht-und-Nebel-Aktion nach Russland zu verfrachten.

https://www.theguardian.com/world/2018/sep/21/julian-assange-russia-ecuador-embassy-lon...

Bist du dir sicher, dass du ihn bis zur Verhandlung auf freien Fuß setzt?

Ich bin mir sicher in den zwei Jahren seitdem der Auslieferungsantrag vorliegt unter Abwägung aller Gesichtspunkte eine fundierte Entscheidung hätte treffen zu können. Ja oder Nein, Auslieferung oder Freilassung. Es gibt ja ein Auslieferungsabkommen zwischen GB und USA und im Wesentlichen geht es nur um die Abwägung, ob Assange mit einer hohen Wahrscheinlichkeit in den Staaten die Todesstrafe droht. In Deutschland darf eine Untersuchungshaft in der Regel höchstens sechs Monate dauern, welche selbst abzüglich der berechtigten Inhaftierung aufgrund Entzug vor der britischen Justiz lange Überschritten ist.

Fuck China

KdG, Freitag, 11. Dezember 2020, 10:47 (vor 1255 Tagen) @ KdG
bearbeitet von KdG, Freitag, 11. Dezember 2020, 11:29

Nochmal zu China:

Billionaire media mogul Jimmy Lai is one of the most prominent supporters of Hong Kong's pro-democracy movement. He has been a persistent thorn for China - but he is now in custody, and facing a potential life sentence.

(...)

The media mogul is known for his frankness and acts of flamboyance. Earlier this year he had urged US President Donald Trump to help the territory, saying he was "the only one who can save us" from China. His newspaper, Apple Daily, published a front-page letter that finished: "Mr President, please help us."

https://www.bbc.com/news/world-asia-china-53718901

Hier ist wiederum tragisch, dass ausgerechnet TRUMP zur Hilfe gerufen wird, der sich weder um Demokratie, noch darum schert, demokratische Wahlergebnisse zu akzeptieren, zudem auch noch Diktatoren von Welt huldigt. Wenn man sich auf so eine Person verlässt, dann ist man garantiert verlassen. Und auch hier zeigt sich wieder, dass sich selbst Europa, welches sich seine eigene Menschenrechtskonvention (EMRK) auf die hohe Fahne gesetzt hat, sich auch einen Dreck darum schert, was in HK gerade passiert. Aber die EMRK gilt halt nur auf dem Territorium unterzeichneter Staaten, nechwahr?

Irrerweise gilt die EMRK sogar in Russland, welches sich auch nicht immer daran hält (Stichwort Arbeitslager und politische Ermordungen, mit dem Knüppel gegen LGBT, sowie Antisemitismus wird dort noch viel unzureichender bekämpft, als bei uns im Westen). Und das sind dann doch schon Dimensionen, die China am nächsten kommen.

Neumann, genau die Themen (unabhängig eines bestimmten Arschloches), die uns in Europa bewegen sollten, damit wir damit auch glaubwürdig in der Welt hausieren gehen können. Wer mit uns Europäern Wirtschaft betreiben will, muss sich auch um Schutz der Menschenrechte und politischen Freiheiten bemühen. Denen wir auch erstmal selbst nachkommen müssen.

Fuck China

NN, Montag, 01. Februar 2021, 22:11 (vor 1202 Tagen) @ KdG

"Trade wars are good and easy to win"


Trump's trade war on China was a failure in every possible way

[...]

Driving the news: China isn't even close to fulfilling its end of the deal — having come up 42% short of its commitment, Chad Bown, a fellow at the Peterson Institute for International Economics, reported late last week.

The phase one deal was meant to be the Trump administration's reward for U.S. farmers, manufacturers and other business owners who had been bludgeoned by Trump's tax on American businesses via the trade war's tariffs.

What was supposed to happen: The trade war was billed as a plan to bring China to its knees by choking off the all-important American market with 25% tariffs on many imports that would rein in the U.S. trade deficit, boost American exports and slow China's rise as a global superpower.

https://www.axios.com/trump-trade-war-china-failure-6111a412-9458-438e-ab2f-a4b7481f89e...

Fucking China should help us

NN, Sonntag, 07. März 2021, 20:24 (vor 1168 Tagen) @ NN

Brilliant stuff here from the MAGA intelligentsia

------------------->

https://twitter.com/Timodc/status/1368327572178620423

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