Syria

Evi Dentz, Freitag, 18. April 2003, 10:58 (vor 7889 Tagen) @ Danny

1982 wird der Irak (...) von der US-Liste der
Terrorfinanziers gestrichen - umfangreiche
Handelsbeziehungen folgen. 1983 liefern die USA 72
"Bell-" und "Hughes"-Hubschrauber nach Irak - "für
zivile Zwecke". Ein Teil dieser Hubschrauber soll
für den Giftgas-Angriff auf die kurdische Stadt
Halabdscha im März 1988 eingesetzt worden sein,
bei dem 5.000 Menschen getötet wurden.

Am 26.11.1984 nimmt der Westen offiziell -
erstmals seit 1967 - wieder die Gespräche mit dem
Irak auf.

Auch die Westmächte schieben jetzt eine massive
Rüstungshilfe für den Irak an. Das Land kann im
Konflikt mit Iran militärisch mithalten und den
Krieg ab 1984 aus der Luft fortsetzen.

C-Waffen aus Amerika

Aus offiziellen US-Dokumenten geht hervor, dass
zwischen 1985 und 1989 größere Mengen Giftstoffe,
Krankheitserreger und andere gefährliche
Materialien legal aus den USA nach Irak exportiert
werden, die sich für die Produktion von
biologischen und chemischen Waffen eignen. Zu den
gelieferten Stoffen gehören Botulinum-Gift,
Anthrax-Sporen, e.Coli-Bakerien und Westnil-Viren.

Bis 1990 belaufen sich amerikanische Kredite an
den Irak auf drei Milliarden Dollar. Der Irak ist
eine Militärmacht, liegt jedoch wirtschaftlich am
Boden. Das Interesse Husseins an den Ölquellen
Kuwaits wächst.

"Unser Schurke"

1984 wird erstmals publik, dass Saddam Senfgas
gegen iranische Soldaten einsetzt. Dennoch bietet
Donald Rumsfeld – heutiger
US-Verteidigungsminister und damals
US-Sondergesandter für den Nahen Osten - nach
einem Bericht des Magazins "Newsweek" weitere
Unterstützung im Kampf gegen den Iran an. Er könne
sich an eine solche Mission nicht erinnern, sagte
Rumsfeld im vergangenen Jahr.

Unlängst veröffentlichte die "New York Times"
Berichte aus Geheimdienstkreisen, aus denen
hervorgeht, dass die Amerikaner Hussein mit
detaillierten Angaben über die iranischen
Aufmarschpläne versorgten. Und dies, obwohl die
Amerikaner wussten, dass Saddam Giftgas einsetzt.
Das Pentagon sei vom irakischen Giftgaseinsatz
"nicht so entsetzt" gewesen, zitierte die Zeitung
einen Veteran des US-Militärgeheimdienstes CIA.
"Es war lediglich eine andere Methode, Menschen zu
töten - ob mit einer Kugel oder Phosgen, machte
keinen Unterschied".

"Wir waren nicht naiv", meint später Geoffrey
Kemp, Mittelostexperte der Regierung Reagan. "Wir
wussten, dass Saddam ein Schurke war, aber er war
unser Schurke."




http://www.n-tv.de/3094034.html


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