Bundestag

NN, Mittwoch, 25. August 2021, 17:54 (vor 969 Tagen) @ Alex

Mal ein kurzer Blick auf die europäische, respektive deutsche Realität.
Sonntag in vier Wochen ist Bundestagswahl.
Was zeichnet das politische Angebot aus?
Wie realisiert man sein 60%iges Wählerpotential an der Wahlurne?
Ein schöner Anfang, wie ich finde:

https://www.youtube.com/watch?v=Em_WUdK5WKI

60%iges Wählerpotential?

Über den Spot hatte ich schon mit einer Freundin gesprochen: Mal abgesehen davon, dass er peinlich / unfreiwillig komisch ist, ist er verfehlt, weil er effektiv nur auf die grünen Stammwähler abzielt. Es werden zwar unterschiedliche Menschen gezeigt, die wohl so etwas wie einen Querschnitt abbilden sollen; die überwiegende Mehrheit darunter entspricht aber einem grünen Klischee oder hat einen grünen Habitus. Jenseits der grünen Kernwählerschaft wird sich mit dem Spot wohl kaum jemand identifizieren können.

Es kann auch für eine größere Partei in bestimmten Fällen angebracht sein, die Stammwählerschaft zu aktivieren bzw. dies zu versuchen. Das ist aber definitiv nicht das Problem der Grünen in diesem Wahlkampf; sie müss(t)en vielmehr versuchen, Mitte/Mittelinks-Wähler zu erreichen, die auf dem Zaun sitzen.

Wenn ich Olaf Scholz wäre, würde ich für diesen Spot Danke sagen. Und möglicherweise ist dieser Spot dazu geeignet, dass mittige Merkel-Wähler doch das Milchbrötchen aus Aachen wählen oder sogar Leuten, die mit der FDP und den Freien Wählern liebäugeln vor Rotrotgrün / Grünrotrot die Düse geht.

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Ich persönlich hatte vor einiger Zeit noch ins Auge gefasst, wenn es nach Umfragen für Schwarzgrün im Bund reicht und ich mich zu sehr über die CDU / Laschet ärgere, die FDP als Oppositionspartei zu stärken.

Das werde ich aus zwei Gründen nicht mehr machen: Erstens ist Stand jetzt Rotrotgrün / Grünrotrot nicht ausgeschlossen. Zweitens bekomme ich einen echten Fön, wenn die FDP gegen die Maskenpflicht zu Felde zieht. Das ist so verantwortungslos, bescheuert und kontraproduktiv wie nur sonst was: Gerade die Maskenpflicht macht es wahrscheinlich, dass es bei weiter ansteigendem Infektionsgeschehen und abgesunkener Impfkurve eben nicht wieder zu persönlichen und betrieblichen Einschränkungen kommt, gegen die das Tragen von Masken eine Petitesse ist.

Bei diesem idiotischen Manöver zielt die FDP übrigens nicht nur auf rechtsdrehende Wähler ab, denen die AfD zu krass (geworden) oder Laschet zu lasch ist und/oder weil sie sowieso nicht glaubt, diese Schnapsidee je praktisch verantworten zu müssen. Zumindest ein Teil der Fraktion macht das aus egomanischer Überzeugung. Jemand, den ich gut kenne und länger für die Fraktion gearbeitet hat, hat gekündigt, weil Fraktionsmitarbeiter im Zusammenhang mit Covid wie Dreck behandelt worden sind. Bestimmte Abgeordnete bekamen während des Lockdowns u.a. halbe Nervenzusammenbrüche, weil sie nicht zum Friseur konnten.


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