Das Internet ist Mist
Wer bis hier gelesen hat, ist eine Minderheit
Das Internet, unendliche Weiten. Aber flacher als
Ostfriesland, Beavis & Butthead und hundert
Blondinenwitze zusammen. Das nervt. Die
Internet-Gemeinde versucht garnicht erst, die
Bedeutungslosigkeit ihrer Lieblingsthemen zu
verstecken. Stattdessen werden sie wiederholt wie
auf einer hängengebliebene Schallplatte (Hey kids!
Wißt ihr überhaupt, was das mal war: eine
Schallplatte?). Jeder gibt seinen Senf dazu und
trotzdem kommt nichts zusammen.
Der konsumierende Internet-Surfer gleicht
weitgehend dem Zapper in der Fernsehlandschaft:
immer auf der Suche nach dem nächsten Kick, immer
in Panik, etwas zu verpassen, nirgendwo lang
genug, um mitzubekommen, um was es eigentlich
geht. Nach einer Statistik wird der Rollbalken,
dieses rechteckige Ding da rechts, nur bei 10 %
der übertragenen Dokumente verwendet. Das hat
Folgen: Texte mit dem Anspruch, gelesen zu werden,
müssen zwangsläufig kurz gehalten werden, weil
Lesen anstrengend ist und Denken noch viel
anstrengender. Gleichzeitig müssen sie aber
halbwegs auffällig gestaltet sein, um überhaupt
ins Auge zu fallen. Ausgefallene, spannende
Gedankengänge unterläßt man lieber, um den
geneigten Leser nicht auf halber Strecke zu
verlieren. Und im übrigen würden sie (der geneigte
Leser wie auch der ausgefallene Gedankengang)
sowieso in der Flut der angebotenen Seiten
gnadenlos untergehen: nach Diamanten auf der
Müllkippe zu suchen ist ein trauriges,
hoffnungsloses Geschäft.
Das Internet als globale, jederzeit zugängliche
Datenbank des gesamten Menschheitswissens? Das
Internet als Triebsatz für die lebenslange
Weiterbildung? Träum´ weiter! Jede
Stadtteilbibliothek läßt das Netz weit hinter
sich, wenn es um die Verbreitung von
Allgemeinwissen geht: geordneter angeboten, in der
Themenvielfalt umfassender, inhaltlich
tiefergehend, und das alles mit deutlich
geringeren Zugriffszeiten.
Das Internet ist dagegen Tummelplatz für
Paranoiker, verkappte möchtegern-Illuminaten,
Flachdenker, Dummschwätzer, digitale Fachidioten
und verhinderte CB-Funker, kurz: für Leute, denen
in der realen Realität niemand zuhört und die sich
deshalb vorzugsweise gegenseitig zulabern -
Diskussionsbeiträge mit dem Sinngehalt eines
kleinen Steaks. Meinungsfreiheit schön und gut,
aber was interessiert mich deren Meinung?
Hey, Leser, du glaubst, ich würde übertreiben?
Dann schau´ dir mal einige Minuten den
Search-Voyeur der Meta-Suchmaschine
(http://www.metatiger.com/voyeur) an! Aber Moment!
Bevor du den Link anklickst, solltest du dir zehn
Sekunden lang überlegen, für welche Dinge sich die
Bewohner des globalen Dorfes deiner naiven Meinung
nach wohl vorzugsweise interessieren. Wenn du dann
der Netzgemeinde lange genug beim Suchen
zugeschaut hast, wirst du erkennen: ich hatte
recht. Und noch untertrieben.
Da ist ein gutes Gefühl, mit den knapp 30 KB
dieses Textes einen kleinen Beitrag zur
Niveauanhebung des Netzes und zur Überlastung der
Datenleitungen geleistet zu haben.
Das Internet. Ich hasse das.
gesamter Thread:
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Alter Schmock,
11.06.2003, 15:29
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Alter Schmock,
11.06.2003, 15:31
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Alter Schmock,
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- Das Internet ist Mist - Trutz, 11.06.2003, 16:16
- Das Internet ist Mist - M., 11.06.2003, 17:14
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