Henryk Broder zu Möllemann und Kaplan

hybride, Dienstag, 10. Juni 2003, 23:22 (vor 7836 Tagen) @ Nora

Nora schrieb:

Irgendjemand in diesem Forum hat mal (sinngemäß)
gesagt, Friedman sei DER Lackmustest für das
Vorhandensein von Antisemitismus. Irgendwas hat
der Mann an sich, das Antisemiten veranlasst,
*sofort* die Maske fallen zu lassen.


So kommt mir das auch vor. Friedman verkörpert
alles, was der moderne (seit ca. 250 Jahren)
Antisemit haßt: Er ist urban, kosmopolitisch,
gebildet, vermutlich geschickter Kaufmann,
schillernd-«unnatürlich« (d.h. in den Aspekten,
die eine »eindeutige Identität« ausmachen, an die
sich die Schwachen klammern), nicht eindeutig zu
fassen), und er ist dabei auch noch *erfolgreich*.
Gerade Letzteres ist aber absolut unverzeihlich
...

Ist es, weil er seine offensichtlich vorhandene
Intelligenz so unbescheiden zur Schau stellt? Oder
die ebenso provokativ vorgetragene Arroganz? Dass
ihm so offensichtlich garnichts daran gelegen ist,
einen guten Eindruck zu machen?


Ja, der moderne, insbesondere der gutmenschliche,
Antisemit, möchte gerne ein Philosemit sein, der
dem ganz hilflosen Juden, der auf dem Boden im
Dreck liegt, ne Scheibe Brot oder ein altes Hemd
reichen möchte. Das hat der Friedman aber alles
nicht nötig, und er zeigt das auch noch.
Frechheit, nich? ;-)


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