the return

NN, Montag, 26. Februar 2024, 14:45 (vor 61 Tagen) @ Alex

Diese Art Bigotterie läuft ja hierzulande auch zur Höchstform auf, wunderbar zu bemerken in der Angelegenheit Cannabis-Legalisierung am Gezeter der „konservativen“ Alkoholiker Fraktion.

Wenn die Argumente nicht so abgrundtief blöde wären, dann hätte man ja was zu grinsen, so lässt es einen nur fassungslos den Kopf schütteln und den inneren Stoiker zur Ordnung rufen.
Was für Tiefflieger…
Hier ein treffender Kommentar von Claudius Seidl, bestimmt kein Anhänger der Kifferfraktion:

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/cannabis-wird-legalisiert-die-diskussio...

(Hoffentlich nicht hinter der Bezahlschranke…)

Nicht hinter der Schranke. Es ist ärgerlich, dass die Legalisierung ohne ein ausreichendes, staatlich lizensiertes Angebot kommt.

Blöderweise finde ich eine wirklich gute Reportage aus der "Zeit" nicht mehr, in der ein Journalist und gewesener Gelegenheitskiffer verschiedentlich einkauft, die Einkäufe testen lässt und teils mal wieder probiert.

Synthetische Cannabinoide sind jedenfalls eine Seuche, die man durchaus mit gepantschtem Schnaps vergleichen kann, und das Argument, dieser Seuche mittels Legalisierung Herr zu werden, ist nicht sonderlich stark, wenn es keine lizensiertes Zeug gibt und der sichere Konsum nur homegrown ist.

Und auch letzteres ist teils Quatsch, weil das heutige Zeug (auch ohne synthetische Cannabinoide) ungleich stärker ist als das vor 30 Jahren, der THC-Anteil ist sehr stark angestiegen und der Anteil der Stoffe, die eher beruhigen, teils sogar anti-psychotisch wirken, ist teils absolut gesunken.

Heute kifft man sozusagen starken Fusel.


Naja, ob das so stimmt?
Bei den Argumenten bezüglich der „Streckung“ mit Glasscherben ( oder angeblich sogar Haarspray) musste ich schon etwas lachen.
Ich denke immer, bei der Gewinnmaximierung muss man keine wilden Streckmittel verwenden, die Pflanze birgt genügend nicht potente und damit gewichtsfördernde Bestandteile.
Bei synthetischen Cannabinoiden bin ich nicht so sicher, wie abträglich und/oder abweichend vom Real Stuff das Zeug tatsächlich ist.
Ist vermutlich eher so ein bisschen wie Bio und Nicht-Bio.

Nein, es ist echt scheiße:

https://hanfverband.de/lebensgefaehrliche-synthetische-cannabinoide-bedrohen-bevoelkerung

Und es betrifft eben gerade auch Gelegenheitskonsumenten, die mal was rauchen wollen und nicht selber ein paar Pflanzen ziehen oder (immer) eine verlässliche Quelle haben.

Und was die Freiheit des Konsums betrifft, das Argument der stärkeren Wirkung als Gegenargument einer Legalisierung zu verwenden, ist schon ein bisschen schräg, oder?

Ich weiß jetzt nicht, ob du heute noch gelegentlich kiffst und einfach immer noch alles verträgst; aber mir ist es vor allem mit Blick auf Jugendliche lieber, dass sie das Äquivalent einer Flasche Bier oder eines Glases Wein kiffen, anstatt sich eine Pulle Goldkrone reinzuziehen.

Mit einer Prise schwarzer Pädagogik könnte man andererseits sagen, dass manche Konsumenten die Schnauze voll haben, wenn sie nicht angenehm stoned sind, sondern einfach nur voll weggebombt.

Das Psychoserisiko hat eh eine genetische Disposition als Grundlage, der die Holländer schon vor Jahren mit Tests begegnet sind. Bei einem festgestellten Risiko gab es halt die Empfehlung, das Kiffen besser zu lassen.
Fakt ist, dass man mit einer wirklichen Liberalisierung wie z.B. in Kanada mehr erreichen würde, da ist der sogenannte Schwarzmarkt auf unter 30% Anteil abgesackt.
Während man hier in Clubs oder auch geplanten Testverkaufsstellen immer datenmässig gescannt und bei einer Rücknahme des Gesetzes, wie schon von der CDU angedroht, auf dem Präsentierteller sitzt.
Da überlegt man doch als Konsument, ob man sich darauf einlässt oder nicht doch bei den alten Quellen bleibt.
Egal, es ist ein Anfang. Bin gespannt, wie das ausgeht.

Wobei ich da eindeutig bin, die Kontrolle über illegale Drogen gehört in staatliche Hände, aber nicht über das Strafrecht.
Das muss zukünftig anders geregelt werden, es kann nicht sein, dass in Südamerika ganze Staaten wegen der Narco-Mafia vor die Hunde gehen, das ist imho eine viel größere Gefahr als die Orgien der verstrahlten Wochenend-Kokser.

Wie gesagt: Das Ärgerliche ist, dass es den lizensierten Shop des Vertrauens eben (noch?) nicht gibt.


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