Ein erbärmliches Stück S...

Serious Black, Montag, 03. Mai 2021, 14:55 (vor 1061 Tagen) @ Alex

Aber nur, weil’s nicht geklappt hat. Former Guy hielt sich (und die Nationalgarde) auffallend aus dem sich entwickelnden Drama raus. Was auch dazu führte, dass Menschen starben.

Das hätte niemals geklappt. Pardon, auch wenn dabei bedauerlicherweise Menschen gestorben sind, ein „Putsch“ hätte anders ausgesehen. Die Spinner waren vermutlich selbst überrascht, wie weit sie gekommen sind.

Allein der Versuch, das Wahlergebnis zu kippen, bzw. kippen zu lassen, zeigt wes Geistes Kind Donald Trump ist.

und die USA werden die richtigen Entscheidungen von ihm beibehalten und die bekloppten wieder kassieren. So what?


Trump hat die Polarisierung der USA befeuert und das politische Klima so vergiftet, dass er den Aufstieg von Gruselgestalten wie MTG und MG erst ermöglicht hat. Sein Unwesen wird die USA noch lange beschäftigen.

Nope, der Grund für die Wahl Trumps war die schon existierende Polarisierung der US-Gesellschaft.

Du schriebst 'nope', aber nichts was darauf folgt widerlegt meine Aussage.

Ich habe Trumps Wahl nicht für möglich gehalten.

Ich schon. Auch wenn ich mir ein anderes Ergebnis erhofft hatte.

Kein Wunder, dass die Briten da ausgestiegen sind.


Ich weiß nicht, ob ökonomische, politische Selbstkastration und die freiwillige Abschaffung lieb gewonnener Freiheiten nun unbedingt geeignet sind, die politischen Gestaltungsmöglichkeiten des UK gegenüber Europa (geschweige denn dem Rest der Welt) zu erhöhen.


Das ist die große Frage.
Ich halte die aktuelle EU für eine Fehlkonstruktion und hätte es gerne gesehen, wenn die Briten an deren grundlegender Reform mitgearbeitet hätten.

Nun, die Brexiteers bevorzugten einen harten Brexit (wegen Souveränität, take back control, etc.) und sehen sich daher als Drittstaat am receiving end von vielen EU-Gesetzen und Regeln, die einst unter britischer Mitwirkung zustande kamen. Außerhalb des Blocks sind die Gestaltungsmöglichkeiten nahe Null.

Das jüngste Scheitern der Verhandlungen über ein Fischereiabkommen mit Norwegen macht britische Fangflotten quasi überflüssig.

Der einstige Lieblingsindustriezweig der britischen Regierung fragt sicher bald nach der versprochenen Brexit-Dividende.

In der Innenpolitik haben die Briten auf mittlere Sicht Freiheit gewonnen

Welche konkret? Ein 'Singapur an der Themse' wird die EU nicht zulassen. Stattdessen gibt es aktuell weniger Grenzkontrollen als vorher (und auch weniger als mit der EU vereinbart)! Aus 'Take back control!' wurde ein klägliches 'Ach, was soll's?'! Zudem fehlt im Handelsabkommen der Punkt Finanzdienstleistungen, was die EU sehr freut.

und was im Moment aufgrund logistischer Probleme als Selbstkastration im ökonomischen
Kontext erscheint, wird sich in Wohlgefallen auflösen.

Welche 'logistischen Probleme'? An der Handelsgrenze zwischen Nordirland und Britannien kommt BoJo nicht herum. Bislang hat das UK es noch nicht mal geschafft, die beiden jüngsten ratifizierten internationalen Verträge mit der EU vollständig umzusetzen.

Und als Fan von Herbert Wehner habe ich folgenden Spott in Erinnerung:
„Wer rausgeht, muss auch wieder reinkommen“ ;-)

Die Lust der EU dieses Drama schon bald wieder (bzw. womöglich ständig?) neu zu verhandeln wird eher begrenzt sein. Zumindest wird sich die EU nicht darauf einlassen, ohne dass eine neue Regierung in London eine klare Rejoin-Mehrheit hinter sich versammelt hat.


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