Idiotien, Nachtrag, Booster

NN, Donnerstag, 16. September 2021, 19:03 (vor 945 Tagen) @ NN

Konsequent hat hingegen Baden-Württemberg entschieden. Bei einer zu hohen Belastung der Kliniken mit Covid-19-Patienten soll dort für die meisten Bereiche des öffentlichen Lebens die 2G-Regel gelten – aber nicht als freiwillige Option. Noch immer Zaudernden wird dadurch gezeigt, dass es ganz alltagspraktisch von großem Vorteil ist, sich impfen zu lassen.

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/2g-regel-freie-entscheidung-in-gastronomie-u...

Es mag kleinkariert klingen, aber konsequent ist Baden-Württemberg hier auch nicht wirklich. Dass die Verschärfung praktisch eingebaut wurde, ist schön und gut - wenn sie aber erst bei einer nicht näher definierten zu hohen Belastung der Kliniken gelten soll, gibt es auch in BaWü b.a.w. eine 3G-Option. Unter Umständen könnte das auch heißen, dass andere Bundesländer nachher noch früher auf 2G verschärfen, auch wenn sie Verschärfung nicht eingebaut haben.

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Ein weiteres Problem sind die Booster. Die Daten aus Israel und die Angaben von Biontech (und sehr ähnlich nun auch von Moderna) sind eindeutig. Die sterilisierende Immunität sinkt nach spät. 6 Monaten signifikant. Stattdessen hat der viel zitierte, stark politisch eingefärbte Lancet-Artikel, der sich schwammig gegen einen Booster für die Bevölkerung unter 60 und für Nicht-Vorerkrankte in westlichen Ländern ausspricht, Verwirrung gestiftet und die Obermoralisten auf den Plan gerufen.

Der Punkt ist: Viele Bundesbürger unter 60*, die mit Doppel-Biontech geimpft wurden, sind mitten im Winter um die fünf/sechs/sieben/acht Monate geimpft. Auch wenn klar ist, dass man als unter 60-jähriger auch danach noch einen hohen Schutz gegen eine Hospitalisierung hat, gibt es keinen guten Grund, es auf eine Durchbruchsinfektion ankommen zu lassen. Zumal nicht um Weihnachten / Silvester herum. Zudem sinkt nach Angaben einer britischen Studie das Long-Covid-Risiko bei Durchbrüchen nur um 50%.

Der Zielkonflikt zwischen Durchimpfung der ganzen Welt einerseits und Boostern in der westlichen Welt andererseits ist des weiteren so groß nicht: Es geht a) um 1 Dosis Booster, die b) nicht alle auf einmal bekommen würden und die c) nicht von allen konsequent nachgefragt werden würde.

Der besagte Lancet-Artikel wurde jedenfalls auch von Fachleuten kritisiert, die weit davon entfernt sind, die Durchimpfung der ganzen Welt für unwichtig zu erachten.

* Und teils natürlich auch über 60, so sie sich keinen Booster haben geben lassen oder weiter/noch ungeimpft sind.


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