Wenn ich der Rumsfeld wäre..

solar@alex, Dienstag, 20. Mai 2003, 10:24 (vor 7857 Tagen) @ alex@solar

alex@solar schrieb:


Was soll ich denn zu Ihnen sagen, wenn Sie ein
Leben an einer goldenen Kette mit wirklichen
Ketten vergleichen ? Die goldene Kette können Sie

jederzeit abwerfen, wenn es Ihnen opportun
erscheint.

Ich schrieb: »AB EINEM BESTIMMTEN PUNKT macht es
keinen Unterschied mehr...« Ich schrieb nicht: »es
macht keinen Unterschied«. Siehe dazu auch
»Verschlechterung von Vorzeichen (weiter oben) und
die Selbstmordrate der westlichen
Industrienationen (so hoch wie nirgendwo sonst).
Ihnen als Hobbypsychologe müsste doch dazu etwas
einfallen?


Das ich hier die Fahne der freien Marktwirtschaft

hochhalte,bedeutet doch nicht, das ich sie für
perfekt halte.

Gut, das wollte ich von ihnen hören.


Für mich gibt es allerdings keine
Alternative, die den evolutionären Kräften

unserer

Species besser angepaßt wäre als der

Kapitalismus.

Das allerdings nicht ;-)


Außerdem ist meine Zeit und auch
meine Geduld begrenzt.

Wem sagen sie das?

Erstens: Wie kommen Sie darauf, das ich

behauptet

hätte, Europäer und Amerikaner seien die

Erfinder

von Kolonisation und Ausbeutung?

Gibt keine Quelle.Wirkte aber so, als wollten Sie

wieder alles Elend dieser Welt dem Umstand der
zweifellos stattgefundenen Kolonisierung der "
westlichen" Kultur um den Hals hängen, das hängt
mir wiederum zum Hals heraus.

Jetzt bin ich aber beleidigt! Glauben sie
wirklich, ich wäre der Meinung, das Elend der Welt
hätte nur EINE Ursache?
Ich werte den Anteil der »westlichen Kultur« an
diesem Elend nur anders als sie. Und Zähne
knirschend muss ich zugeben, dass sie und Bernd in
gewissem Sinne Recht haben, wenn sie auf die
Unzulänglichkeiten des indischen Kastensystems
hinweisen. In diesem Zusammenhang aber von
»rückschrittlich« zu sprechen, erscheint mir etwas
überheblich zu sein.
Es ist schon gewöhnungsbedürftig, dass das dortige
Elend auf einen westlichen Besucher viel maßloser
und bedrückender wirkt als für einen Inder selber.
Das erklärt sich aus der fundamental andersartigen
Art des Denkens. Der Inder glaubt an Karma, der
Westler an Rechtssicherheit. Darauf bezogen bringt
(gegenseitiger) Respekt allerdings mehr als
unbedarfte Selbstgefälligkeit.


Ich verstehe Ihre Frage nicht, hängen Sie es
tiefer.

Ach, ist nicht mehr so wichtig. Es ging wie immer
um das Verhältnis von Wunsch und Wirklichkeit.

Es geht um den Mehrwert...

Wie kommen Sie darauf, das es den in Indien nicht

gibt ?

Im Westen gibt es aber mehr Mehrwert. Das ist das
Problem (des Inders?).

Schade, schade, dass man es im Falle Indiens

nicht

auf das Fehlen von Demokratie und

Marktwirtschaft

schieben kann.

Was kann man nicht auf das Fehlen von Demokratie
und Marktwirtschaft schieben ?

Na die Wellblech-Slums, die Holz-Slums, die
Papp-Slums, die Plastikplanen-Slums und die
Unter-freiem-Himmel-ohne-alles-Slums.

Ja, wenn man sich weigert, über die Gegenwart
hinaus zudenken und Ursache und Wirkung als
voneinander unabhängig betrachtet, dann haben

sie

vielleicht recht.

Tut mir leid,ich denke das obige trifft auf mich
nicht zu ... Ich stelle immer wieder gerne fest,

dass man den

Anhängern des Kapitalismus gerne Dummheit und
Ignoranz zubilligt.

Ich glaub´ ihnen mal. Aber mir geht es, wie schon
gesagt, eher um deren Selbstgefälligkeit. Die ist
wirklich ein rotes Tuch für mich. Aber, selber
Schuld:

»Wenn jemand deinen Körper dem ersten besten, der
dir begegnet, ausliefern würde, dann wärest du
entrüstet.
Das du aber dein Denken jedem Beliebigen
auslieferst, so dass es beunruhigt und verstört
wird, wenn er dich beleidigt - dessen schämst du
dich nicht?«

EPIKTET - Handbüchlein der Moral























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