M. Lüders der Schmock

Ishah, Dienstag, 22. April 2003, 00:49 (vor 7885 Tagen) @ solar@ishah

Was ist denn eine "Mongolfiere"
- eine mongolische Montgolfiere?


Kann sein. Rund genug ist er ja. Danke für Ihren
konstruktiven Hinweis.

Nur soviel zu "Verblendung": Für meine Begriffe
wirfst du viel zu leichtfertig Vietnamkrieg, Rote
Khmer und Irakkrieg in einen Topf und konstruierst
Zusammenhänge, die mir äußerst fragwürdig
erscheinen.


Nein. Alleine schon aus dem gesamten weltweiten
politischen Kontext damals vs. heute würde das
keinen Sinn machen. Die Kriege sind beide Fakt und
Bestandteil der Geschichte.

Worum es hier geht, sind nicht diese Kriege
sondern um das Verhalten der »Friedlinge«. Damals
wie heute operieren sie mit den gleichen Klischees
und kriminalisieren die USA und stellen sie als
Verbrecher hin. Die Gewaltregime jedoch als
legitim bestehen. Sie behaupten sich für Frieden
und Freiheit einzusetzen. Was aber seit 30 Jahre
alltägliche und grauenvolle Realität in diesen
Ländern ist, schert sie nicht.

Nur ein Beispiel, die Roten Khmer. Es soll Quellen

(...)

Was hat das alles nun mit der heutigen
Friedensbewegung zu tun?


Siehe oben. Es ist die Art wie sie vorgehen: genau
wie ihre Eltern seinerzeit. Es sind die Parallelen
zwischen der 68er-Friedensbewegung und der
heutigen. Beide unterstützten damals bzw.
unterstützen heute Gewalt, Terror und was gegen
die Demokratie ist. Es gibt dann diese Statements:
»natürlich ist man gegen Saddam« - damals sagten
sie »Pol Pot ist untragbar, ein Verbrecher« - aber
niemand hat gegen sie protestiert, niemand hat sie
öffentlich angeprangert usw. Unnötig das ganze
Gewäsch hier auszubreiten um sich die
abgelutschten Polit-Placebos erneut einzuwerfen.

Eine weitere Parallele finden wir bei den
»Friedlingen« in bezug auf den Nahost-Konflikt. Es
ist die Art wie sie, auch mittels antisemitischem
Haß, gegen Israel einsetzen und für den Terror der
Palästinenser einsetzen, das Morden als legitim
darstellen und die Gegenwehr als Verbrechen.

Es ist das Funktionsprinzip welches die Leute
benutzen. Ganz besonders in Deutschland ist das
erschreckend, denn dort beschäftigt man sich
vorwiegend mit sich selbst und bezieht alles auf
sich selbst und die eigene Geschichte. Alles was
sogar verantwortlichen Politikern dazu einfällt
sind Nazi-Vergleiche, ganz egal ob zu USA oder
Israel, zwei Länder die mich in jedem Fall mehr
angehen als Deutschland - wieder einmal
beschäftigen sich die Deutschen mit sich selbst
und versuchen anderen das überzuschieben um all
das zu ihren Gunsten zu relativieren. Das sind
nicht die blödgesoffenen Glatzen auf der Straße
oder die ewiggestrigen antiimperialistischen
Betonkopfdialektiker, sondern die gewählten
Repräsentanten der Deutschen auf Regierungsebene:
Möllemann, Koch, Däubler-Gmelin, Ströbele, Blüm
usw. und dann dieser ungebildete Dummschwätzer
Fischer - ob in Washington oder Jerusalem: immer
voll daneben - na gut, das ist auch eine Leistung,
nur leider ist sie nicht sehr produktiv. Immerhin
sind unter den paar Genannten nicht weniger als
VIER Personen die ein Ministeramt inne hatten bzw.
haben. Von den deutschen Staatskirchen, im
angeblich säkularen Staat und dem geistigen Abraum
ihrer Führer will ich hier gar nicht erst
anfangen. Da reden sie auf höchster Ebene von
Freundschaft, von Frieden, von Gerechtigkeit? Ich
denke mir meinen Teil aus meiner Sicht: »Wer
solche Freunde hat, der braucht keine Feinde
mehr«.

Beachten Sie bitte, daß dies keinesfalls auf das
kleine Israel bezieht, was derzeit eher an den
Rande des allgemeinen deutschen Interesses geraten
ist (wenn sie nur dabei bleiben könnte!), sondern
der gleiche Unrat landet jetzt in den USA, UK und
all diese Bösen die Krieg gemacht haben. 1999 war
man da nicht so zimperlich, auch ohne UN-Mandat,
näh?

Was das nun wieder mit der Friedensbewegung zu tun
hat? Der verbrämte Tunnelblick hat auch in
Deutschland die politische Landschaft und die
heutigen Politiker in verantwortlichen Positionen
geschaffen und geprägt. Wir hören und lesen das in
den Äußerungen dieser Leute: es sind deren eigene
Aussagen. Ergo sind es nicht meine »leichtfertig
vorgetragenen Anliegen«, sonder das was uns diese
Spinner selbst direkt ins Gesicht sagen. Meiner
Interpretation bedarf es dabei sicher nicht: ich
gucke nur zu und staune Bauklötze über diesen
ausgemachten Schwachsinn.

Daß es mir nicht um die, wie auch immer
orientierte Bewertung des Vietnamkriegs oder des
gerade zu Ende gegangenen zweiten Golfkriegs geht,
sondern um die Agitation derer die unter der
Metapher »Frieden«, samt Derivate, das
kriminalisieren und diffamieren, das sie selbst
erst möglich gemacht hat und macht, sollten sogar
Sie mittlerweile begriffen haben.
Bedauerlicherweise haben Sie zum eigentlichen
Thema dessen was sie als »leichtfertig
vorgetragenen Anliegen« bezeichnen dezent
zurückgehalten.


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