M. Lüders der Schmock

Ishah, Samstag, 19. April 2003, 12:19 (vor 7888 Tagen) @ Fernsehzuschauer

Zur Wasser-Pfeiffe Lüders hat Broder schon einmal
etwas publiziert: arabischer Kaffee und das lesen
aus dem Kaffeesatz. Damit Henryk Broder jetzt
nicht durchdreht, werde ich ihn nicht als Visionär
anprangern :) Schließlich ist es nicht sein
Verdienst, wenn Lüders immer wieder die gleichen
billigen Klischees bemüht und den selben geistigen
Abraum veräußert. NEIN, es ist NICHT Broders
Schuld!

Aber mal was anderes, eigentlich das selbe, aber
was soll´s...

Einige erinnern sich vielleicht noch. Da gingen
sie auf die Straße und skandierten: »US GO HOME« -
»HO-HO-HO-TSCH-MIN« - Sie nahmen das demokratische
Recht auf Demonstration wahr. Die USA waren in
einen Fragwürdigen Konflikt eingetreten: »´Nam«.
Weder Johnson noch Nixon waren Friedenengel. Der
Vietnamkrieg wurde geächtet. Wurde er das?
Wenigstens taugte er dazu die USA zu brandmarken
und als Verbrecher hinzustellen. Zu Wohl des
vietnamesischen Volkes wurden US-Fahnen verbrannt
und unbeteiligte Pflastersteine in nicht am Krieg
beteiligte Fensterscheiben geworfen: das war die
wahre Freiheit und der Kampf für den Frieden. Auch
der heutige Bundesaußenminister verdiente sich in
den damaligen Straßenschlachten seine ersten
politischen Sporen: er verdrosch Polizisten, für
Frieden und Freiheit! »HO-HO-HO-TSCH-MIN«.

Dann endlich! Die Sternstunde der Achtundsechziger
Blumenkinder: die USA zogen aus Vietnam ab. Der
Krieg war zu Ende. Zum Wohl des vietnamesischen
Volkes übernahmen die Betonköpfe des Gewaltregimes
in Hanoi das Land. Dort sitzen sie seit über
dreißig Jahren, knechten, unterdrücken und morden
ein Volk noch heute.

Auch seinerzeit war die Methode der
Friedensbewegung dieselbe: die USA wurden
kriminalisiert und angeprangert. Gegen die
Betonköpfe der Vietkong hatte jedoch niemand
demonstriert: sie waren und sind schließlich im
Recht und dürfen in ihrem eigenen Land ermorden
wen sie wollen. Die Ewiggestrigen von damals
können stolz auch sich sein! Sie sind nicht
unmaßgeblich an der Festigung dieses Terrorregimes
in Vietnam beteiligt. Johnson und Nixon waren
keine liebenswerten Herren, aber, trotz
überzogener Darstellungen, etwa in der Art wie wir
sie heute von Bush hören, behielten sie dennoch
Recht.

Die Verbrechen der Khmer Rouge, des Pol Pot und
der Vietkong hingegen hat in den letzten dreißig
Jahren nicht einen Friedensaktivisten aus seiner
revolutionären Zelle auf die Straße gelockt. Die
Pflastersteine sind Bestandteil der Straße
geblieben und die Fensterschieben sind ganz:
endlich ist Frieden. Die Friedensbewegung hatte
ihre Selbstdarstellung inszeniert, auf Kosten der
Menschen die seitdem in der Versenkung der
Diktatur in Hanoi verschwanden.

Heute erleben wir die Neuauflage dieser
Schmierenkomödie: Irak. Wieder brennen Stars and
Stripes, die USA werden als Verbrecher hingestellt
und, im Rausch der eigenen Vergangenheit, werden
jetzt auch Hitler und die SS von den
Friedensbewegten zu pittoresken Vergleichen
bemüht. Man kämpft mit allen Mitteln für den
Frieden, bis zum letztem Atemzu den man sich aus
der Lunge schreit.

Auch auf Israel bezogen funktioniert diese Masche
seit Jahrzehnten. Die Terroristen der PLO finden
Anerkennung und Unterstützung. Die Demokratie die
ihre Menschen gegen diese Mörder und Schlächter zu
schützen versucht, wird kriminalisiert und ihre
gewählten Repräsentanten als Verbrecher
angeprangert.

Was sind das für Friedensaktivisten die, in
Freiheit und Demokratie, alles daran setzen
Gewalt- und Terrorregime zu unterstützen, zu
legitimieren und damit den Schergen ein
ungehindertes Wirken ermöglichen?

Es spielt keine Rolle ob das deren Absicht ist: am
Ende zählt nur das Ergebnis. Sie benutzen die
Wortwurzel »Frieden«, samt Derivate, um ihrem
eigenen gewalttätigen Haß einen legitimen Anstrich
zu verpassen nur um ihrer billigen kleinen
Selbstdarstellung willen, denn sonst würden sie in
der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Es sind
egozentrische Psychopaten, Narzißten und
Wichtigtuer die sich selbst als Intellektuelle
dargestellt wissen wollen. Sie klagen immer nur
bei anderen die Differenzierung des Denkens ein,
während sie selbst dummen Verschwörungstheorien
und billigen Klischees vom »Cowboy« anhängen und
von einer Talkshow zur nächsten tingeln um sich,
in ihren Schmierenkomödien tiefster Provinz selbst
zu inszenieren: die Bankrotterklärung der
vorgeschobenen Ideale.

Aber wahrscheinlich habe ich das wieder nicht
verstanden...


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