Quintessenz der Ostermärsche

GegenGerd@zeus,1, Mittwoch, 23. April 2003, 16:23 (vor 7697 Tagen) @ Zeus @ GG

Sehen Sie in diesem Zusammenhag mein
«Comprende?« als rein rhethorische Frage an...

Ich empfand es jedenfalls nicht als rhetorisch,
sondern als einigermaßen überheblich. Und so kam
mancher Ihrer Kommentare bei mir an, auch wenn Sie
es nicht so gemeint haben.

Ich fühle mich überhaupt nicht widerlegt, im
Gegenteil.

Zweierlei: Auf Ihr *Gefühl* kommt es hierbei nicht
im Mindesten an. Zweitens: «Im Gegenteil« hieße,
ich hätte sie bestätigt; wollen Sie mir bitte
zeigen, wie ich dieses tat?

Sie sollten mal versuchen, etwas weniger
spitzfindig sein zu wollen. Wenn ich schreibe ´im
Gegenteil´, meine ich damit: Nein, ich habe
fürmich nicht den Eindruck, daß sie meine
Ausführungen widerlegt haben und bin in jedem Fall
immer noch der Auffasung, der ich zuvor war. Nicht
mehr, nicht weniger.

wenngleich ich Sie darüber hinaus
darauf aufmerksam machte, daß die FB zu heterogen
ist, um ihr als Ganzes diesen Vorwurf zu machen.

Darauf brauchten Sie mich nicht ´aufmerksam
machen´ (das kommt z. B. bei mir wieder
überheblich rüber), da ich durchaus über genug
Differenzierungsvermögen (und über genug
persönliche Bekannschaften, auch wenn Sie sich
jetzt darüber wieder lustig machen werden, daß ich
diese anführe) verfüge, dies bereits gewußt zu
haben. Übrigens habe ich mich auch zumeist
explizit dahingehend geäußert und bewußt von
´Teilen´, manchmal auch ´großen Teilen´ der FB
gesprochen und auch auf diese Tatsache noch
mehrfach ausdrücklich hingewiesen. Was aber nichts
daran ändert, daß diese ´Teile´ das
Erscheinungsbild entscheidend mit geprägt haben
und sich das durch begeistert umjubelte
Hauptredner wie Oskar Lafontaine oder Eugen
Drewermann nicht ändert. (Besonders kurios fand
ich Herrn Lafontaines Aufruf, für alle den
gleichen Maßstab anzulegen, sprich Herrn Bush nach
Den Haag zu schicken, während er selbst dies eben
NICHT tut, indem er dies bzgl. Herrn Putin und
anderen nicht fordert.)

Im Weiteren konnte ich Ihnen nachweisen, daß ihr
Vorwurf die Vorwürfe, welche die FB gegen die USA
erhebt, nicht im Mindesten entkräftet.

Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie Sie
sich zum Richter darüber aufspielen, was SIE
SELBST nachweisen oder widerlegen konnten. Für
gewöhnlich überläßt man das Urteil darüber
anderen...

Im Gegenteil: Sie knüpften eine neu
Argumentationslinie mit einem «Dann« im Sinne von
«daraus folgt« an. Dieses «Dann« impliziert [...]

Hier gilt wieder mein Hinweis auf Ihre
Spitzfindigkeiten. Ich weiß nicht, WAS sie alles
in ein Wort hineininterpretieren und WARUM sie das
tun. Auf jeden Fall schießen Sie da weit über das
Ziel hinaus. Das ´dann´ habe ich nämlich nicht im
Sinne von ´daraus folgt´ mit all Ihren
Hintergedanken verwendet, sondern schlicht im
Sinne von ´wenn, dann´: WENN man die Vermeidung
des Krieges für die bessere Alternative hält und
das legitimerweise lautstark vertritt, DANN soll
man ehrlicherweise auch sagen, daß auch das
schlimme Folgen hat und es somit auch Argumente
gibt, die dagegen sprechen könnten. Das sollte man
in einer so schwerwiegenden Frage m. E. erwarten
können. Das ganze auf die schwarz-weiß-malerische
Frage: Lieber Krieg oder Frieden? (Wer will da
Krieg? Ich sicher nicht.) Oder gar: Lieber
imperialistischer Krieg um Öl oder Frieden?, wobei
´Frieden´ noch so dargestellt wird, als bedeute er
für die Iraker das Leben in Freiheit und
Zufriedenheit, zu reduzieren, finde ich nicht
extrem verzerrend.

wie also
kann es sein, daß Sie diese Kritik in der
vorletzten Replik noch anerkannten, während sie
sie nun nicht gelten lassen, bzw sie als
gleichberechtigt neben Ihrer Meinung sehen wollen:

Ich bin doch nicht in diesem Forum, um jemandem
meine Meinung aufzuzwingen. Wenn ich jemanden
überzeugen kann, freut es mich. Aber wenn nicht,
warum sollte ich eine andere Meinung, die auch auf
reiflicher Überlegung und guten Argumenten beruht,
nicht akzeptieren können? Gerade in einer solchen
Frage, die m. E. nicht eine so einfache ist, wie
manche auf BEIDEN Seiten es darstellen, sondern
eine SEHR schwere. ICH hätte diese Entscheidung
jedenfalls sicher nicht treffen mögen und hätte,
egal wie ich mich entschieden hätte, unzählige
schlaflose Nächte gehabt, mit der Verantwortung
für viel Leid, die ich so oder so auf mich geladen
hätte.

Sehen Sie: Sie mögen furchtbar tolerant sein und
Meinungen, die einander widersprechen,
nebeneinander fortwähren lassen; was jedoch, so
frage ich untertänigst nach, ist Ihre Redeabsicht
in diesem Falle?

Finden Sie nicht, daß die Diskussion über die
Argumente beider Seiten, aber auch die
perzipierten Schwachstellen der Argumentation
beider Seiten an sich etwas Wertvolles und
Gewinnbringendes ist? Mir reicht das als
Redeabsicht.
n.


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