Moralische Instanzen Deutschland, UNO

GegenGerd@Evi,1, Dienstag, 22. April 2003, 20:03 (vor 7885 Tagen) @ Evi Dentz @ GegenGerd

Anders als Sie glaube ich nicht, dass Ereignisse,
die 60 Jahre zurückliegen, in der gegenwärtigen
europäischen Politik eine so dominante Rolle
spielen.

Dann schauen Sie sich mal einschläge Umfragen dazu
an, vor wem die Menschen in den Niederlanden heute
noch am meisten Angst haben. Dann fahren Sie mal
nach Norwegen und geben sich da als Deutscher zu
erkennen. Ich denke, diese Ereignisse werden uns
noch sehr, sehr lange verfolgen, und wenn wir uns
außenpolitisch so präsentieren wie in den letzten
Monaten (nicht inhaltlich, aber von der Symbolik
her), dann wird sich daran erst recht nichts
ändern.

Wie sonst hätte ein Bündnis
Deutschland-Frankreich-Russland überhaupt zustande
kommen können?

Vorrangig deshalb, weil wir hier drei Staats- bzw.
Regierungschefs hatten, die sich aus
innenpolitischen Gründen dringend profilieren
mußten und zusammen dabei einen leichteren Stand
hatten.

dass gemeinsame Märkte, wirtschaftliche

und organisatorische Verflechtungen und womöglich
ein ähnliches Parteibuch der Regierenden eine sehr
viel größere Rolle spielen als Allianzen und
Feindschaften aus der Zeit des zweiten Weltkriegs.

Es wäre schön, wenn es so wäre... Was meinen Sie,
warum Frankreich und Großbritannien solch eine
Sorge vor einer deutschen Wiedervereinigung
hatten. Das war immerhin auch schon 45 Jahre nach
Kriegsende. Und wenn ausgerechnet wir nun massiv
dazu beitragen, daß in Europa nicht mehr
gemeinsame, sondern separate Süppchen gekocht
werden, dann ist das in meinen Augen definitiv
KEINE erfreuliche Entwicklung.

Nun, jeder, der das PNAC-Papier gelesen hat, kann
einfach nicht umhin, diese hegemonialen Interessen
festzustellen.

All das, was die angeblich so furchtbar neue
Strategie der Bush-Administration ausmacht, war
bereits Bestandteil der Clinton-Administration,
nur daß es da nicht so offen ausgedrückt worden
ist. Übrigens sogar die Pläne für einen Krieg
gegen den Irak. Bereits vor dem 11. 9..

Und nur im Kontext des dort
entwickelten Konzepts macht die Besetzung des Irak
überhaupt Sinn. Das können Sie doch nicht einfach
ignorieren!

Dann würde es aber keinen Sinn machen, den Irak
wieder zu verlassen. Genau das werden die USA aber
tun.

Die derzeitige amerikanische Regierung besteht nun
mal zu großen Teilen aus Leuten, die glauben, es
gäbe einfache Lösungen für komplexe Probleme.

Die derzeitige Administration besteht zu großen
Teilen aus Leuten, die einen großen Teil der
Verantwortung tragen, daß es für eines der
komplexesten Probleme überhaupt, den
Ost-West-Konflikt - und übrigens auch die Frage
der deutschen Einheit - eine keineswegs einfache,
aber FRIEDLICHE und ERFOLGREICHE Lösung gegeben
hat. Da können Sie damals ganz so dumm nicht
gewesen sein. Heute sind sie es dann ja
scheinbar...


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