Vollpfosten des Tages

NN, Mittwoch, 25. November 2015, 18:16 (vor 3284 Tagen) @ Divara

Was Todi angeht, habe ich vorhin folgenden Beitrag auf fb geschrieben, und ich denke, er trifft voll zu:


"Todenhöfer kommt zur Zeit wieder ganz groß raus. Und man wundert sich, dass er nicht "Verhandlungen mit dem IS" verlangt, weil Gewalt ja nie eine Lösung ist.
Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass dieser perverse Friedensengel genau im Sinn (im Auftrag?) des IS handelt. Die brutalen Mordvideos sind im Netz nicht mehr zu sehen. Wie also will man weiterhin Schrecken verbreiten? Indem man einen instrumentalisierten Irren erzählen lässt, der "IS sei nicht zu besiegen". Er sei noch schlimmer als wir dächten...Luftschläge träfen nur Kinder und Babys, richteten aber nichts aus.

Man sollte diesem Fanatiker keine Plattform mehr bieten. Man sollte nichts von ihm verbreiten, die Bücher nicht kaufen, ihm keinen Saal vermieten. Wo war nochmal von den Wölfen im Schafspelz die Rede? Das hier ist einer, und wir wurden eindringlich gewarnt."


Vielleicht ist er nicht einmal ein Fanatiker, sondern ein cleverer Geschäftsmann. Dieser Typ verschafft mir wirklich Brechreiz.

Hodentöter ist zunächst mal ein Narziss Marke Friedensprophet, der seine - ich nenne sie so - rousseauistisch-postkolonialistische Deppenideologie dazu nutzt, um seine Wichtigkeit für die Welt zu unterstreichen.

"Ich habe gestern erst wieder mit dem Chef des irakischen Widerstands telefoniert", "Ich habe einen kleinen Beitrag zum Atomabkommen mit dem Iran geleistet, in dem ich den USA eine Botschaft von Chamenei für Obama überbrachte" - oder sehr ähnlich.

Dass bei seinen Büchern auch monetär etwas bei rumkommt, mag ihn vielleicht auch freuen, aber Propheten geht es in erster Linie um die kommunikative Reichweite und Bestätigung. Deshalb predigt er auch ständig zu seiner Facebook-Gemeinde.

Dass er nicht Verhandlungen mit dem "IS" verlangt, liegt darin begründet, dass hier seine fixen Ideen ausnahmsweise mal an ihre Grenze stoßen. Und zwar deshalb, weil die Isil, die ihn zu einem Medien-Scoop* verholfen haben, nicht in sein Schema passen und ihre Mordtaten, ganz anders als Interviewpartner wie z.B. Bashar Assad oder "der irakische Widerstand", eben nicht beschönigen, leugnen und/oder in einen defensiven Kontext stellen, sondern umgekehrt, bekräftigen.

In diesem Punkt konnte auch er mal nicht mehr nach der Methode "Was nicht passt, wird passend gemacht" verfahren und mit der imaginierten Bereitschaft/Hilfe seines Gegenübers damit fortfahren, wie gehabt Friedenspläne zu schmieden. Wobei er ansonsten eben weiter nach Schema seinem Schema F verfährt und die Isil, mit denen er gesprochen hat als Gehirngewaschene bezeichnet (und nicht etwa auch als Gehirnwäscher) und entsprechend auch behauptet, dass dem Christian Emde (einem Mittelstandskind mit Abi) in Deutschland schweres Unrecht widerfahren und es von daher kein Wunder wäre, dass er nun beim "IS" gelandet sei.

Auf letzteres hatte ihn in einem Streitgespräch Nikolaus Blome hingewiesen. Er hat zunächst abgestritten, dass er das geschrieben hat; als die Stelle dann vom Moderator zitiert wurde, lavierte er herum. Also wiederholt er das so nicht mündlich, weil ihm zumindest klar wurde, dass er dafür im Rahmen eines breiteren Publikums keine Bestätigung bekommt. Anders als etwa für den notorischen Hinweis auf die Schädlichkeit des Irak-Feldzuges der Bushies, dem keiner widersprechen mag und gerade auch bei Lieschen Müller immer wieder gut ankommt.

* Wenngleich diese Aussage im Verlags-Text

Im November 2014 fuhr er als bislang weltweit einziger westlicher Journalist in das Zentrum des IS-Staats, nach Mossul, hielt sich dort 10 Tage lang auf

glatt gelogen ist. Auch zwei Journalisten von Vice-News waren im IS-Gebiet.


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