"Eine Leitlinie in gnadenloser Starre"

NN, Donnerstag, 11. März 2021, 22:41 (vor 1114 Tagen) @ NN
bearbeitet von NN, Donnerstag, 11. März 2021, 23:40

Deutscher Hausärzteverband hat retweetet

----------------------> Interview

https://twitter.com/phoenix_de/status/1369969158423797762


Zumal sich das Problem des Impfrückstaus relativ einfach lösen ließe, in dem die betreffenden Bundesländer (mehr) Pilot-Praxen impfen lassen. Dann entsteht nicht das mögliche Folgeproblem, dass allen fürs Impfen in Frage kommenden Arztpraxen die Bude eingerannt wird und viele der betreffenden Arztpraxen einigen Impfwilligen sagen müssen, dass sie (noch) nicht genug haben.

Soweit das befürchtet wird.

Das Motiv für die Leitlinie in gnadenloser Starre scheint allemal mehr die Angst vor Berichten, Beschwerden und/oder gar gerichtlichen Klagen zu sein, dass in Hintertupfung schon ein gesunder 70-jähriger geimpft wurde, während die 80-jährige aus Vordertupfing noch nicht dran war oder der gesunde Physiotherapeut schon geimpft ist, während sein 71-jähriger Patient noch nichts bekommen hat.


Und zwar scheißegal, dass es hier um Diskrepanzen / lässliche Suboptimalitäten / kleine Disbalancen geht, die geschätzt zwischen 1 - 3 Wochen andauern.


Wobei dieser ganze Scheiß auch insoweit wirklich schwer verständlich ist, als neben den Ärzteverbänden zunehmend mehr Bürger realisieren, dass es zunehmend weniger darum geht, dass (noch) zu wenig Impfstoff für alle da ist, sondern dass geschätzt die Hälfte der Bundesländer einen Impfstau vor sich her schiebt und schneller mehr verimpft werden könnte.

Als ob das niemanden, über die üblichen Nörgelnasen hinaus, sauer machen würde. Als ob, umgekehrt, Reihenfolge-Fetischisten hier zwingend in der Mehrheit seien.

So gesehen scheinen einige Gesundheitsminister in den Ländern, wenn man so will, noch nicht mal opportunistische Kalküle zu haben. Was das merkwürdige Vorgehen schon in einem rein kognitiven Sinne schwer verständlich macht.

Gesundheitsminister Jens Spahn wiederum könnte seinen nunmehr schwer angeschlagenen Ruf dadurch zumindest wieder aufbessern, in dem er die Länder (oder genauer: bestimmte Länder) medienwirksam zu etwas mehr Flexibilität anhält. Stattdessen entspricht er dem Wunsch der Länder und verschiebt den Starttermin für die Praxen b.a.w. auf (spätestens?) den 19. April.

In vielen Fällen liegen ja auch die Motive für idiotisches Handeln auf der Hand. Das ist im gegebenen Zusammenhang weniger der Fall.


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