Die Schimäre des Völkerrechts

Evi Dentz@Bell, Freitag, 16. Mai 2003, 15:59 (vor 7861 Tagen) @ Bell @ Evi Dentz


Eine Tautologie setzt nämlich nicht vorraus, wie
Sie vermuten, dass auch die Einzelaussagen wahr
seien.


Nun, ich muss zugeben, dass meine Hoffnung, Ihnen
über Ihre nicht ganz unerheblichen
Verständnisschwierigkeiten hinweghelfen zu können,
allmählich schwindet. Aber nachdem wir nun schon
so lange so nett geplaudert haben, mag ich Sie
nicht einfach so aufgeben. Vielleicht können wir
ja die beiden Sätze, die Ihnen solche Probleme
bereiten, einfach nacheinander durchgehen.

Richten Sie ihr Augenmerk doch bitte zunächst auf
folgende Formulierung:

"Tautologien sind Aussagenverknüpfungen, die in
JEDEM möglichen Fall wahr sind."

Entnehmen Sie der Wendung "in JEDEM möglichen
Fall" eine irgendwie geartete Einschränkung?

Nein?
Könnte womöglich daran liegen, dass keine
enthalten ist - ergo: diese Formulierung schließt
auch UNWAHRE Einzelaussagen mit ein!

Nun zum nächsten Satz.
Er lautet: "Die Aussage ´Einige Menschen (...)
setzen sich aus Idealismus für die Menschheit
ein.´ ist selbstverständlich nicht in jedem Fall
logisch wahr."

Finden Sie hier etwa eine Vermutung über die
Voraussetzungen für Tautologien?

Auch nicht?
Bingo! Ich bin stolz auf Sie! Es gibt keine.

(Natürlich könnten wir jetzt aus S1 und S2
schließen, dass P1 keine Tautologie ist, was
wiederum nicht ausschließt, dass sich aus ihr, wie
aus jeder Aussage, eine Tautologie ableiten lässt,
welche selbstverständlich nicht identisch wäre mit
der Tautologie, die sich aus (P1 und P2) ableiten
liesse usw. - aber das heben wir uns besser fürs
nächste Mal auf. ;-)

Hätten wir das jetzt geklärt?

Welchen Sinn macht es, eine als Einwand
formulierte Prämisse zu bemühen (mit einem
einleitenden "Leider" und einem abschließenden
"Was soll ich daraus schließen?"), wenn diese
nach eigenem Bekunden logisch irrelevant ist?

Etwas, Frau Evi Dentz, das aussagenlogisch
irrelevant ist, ist deshalb noch lange nicht
inhaltlich irrelevant.


Ach nein! Wann ist Ihnen das denn aufgefallen?

Womit wir also ein weiteres Mal festgestellt
hätten, dass Ihr Verweis auf palästinensische
Selbstmordattentate keinerlei logischen Bezug
hatte. Was Sie jedoch nicht daran hindert,
selbigen für einen inhaltlich relevanten Einwand
zu halten.

Auf das positiver/negativer könnten wir uns
schon einigen, die Gründe jedoch sind andere
ein Ideologe ist ein altgewordener Idealist
(die Selbstlosigleit jedoch, die hat er sich
bewahrt)(siehe Mahler Artikel).
die Volksweisheit
"Der Idealist der ist zwar jünger, wird als
Ideologe jedoch immer dümmer"
meinte ich auch schon mal hier
angebracht zu haben.


Sie widersprechen sich. Und beweisen zudem, wie
sinnlos es ist, die eigene Bildung ausschließlich
auf Poesiealbumverse zu begründen. Aber zumindest
haben wir, dank des Mahler-Artikels, geklärt, dass
Wirtschaftsanwälte immer auch Idealisten sind. Das
ist doch schon mal was.

Lesen Sie Ihr und mein Statement bitte nocheinmal

durch, dann werden Sie feststellen (es erstaunt
mich ja selbst), dass sich beide um höchstens
einen Jota unterscheiden. Denn klar ist, dass

sich

selbst ´wertvoller´ fühlen impliziert, dass man
von anderen als wertvoller gesehen wird


Sollte ich jemals mit Ihnen übereinstimmen, werde
ich anfangen, mir ernsthaft Sorgen zu machen. Denn
auch hier entdecken Sie schon wieder
Äquivalenzen, wo keine sind.

Sich selbst für wertvoll zu halten soll dasselbe
sein, wie von anderen als wertvoll betrachtet zu
werden? Das ist nicht nur logisch, sondern auch
psychologisch (und diesbezüglich bin ich ja, wie
Sie mir erklärt haben, Expertin) in höchstem Maße
unsinnig. Selbstbild, Fremdbild und vermutetes
Fremdbild sind drei grundsätzlich verschiedenene
Dinge.

Diese Leute stehen dort, weil es objektiv einen
Unterschied macht, ob ein Palästinenser vom Panzer
überrollt wird oder eine amerikanische
Friedensaktivistin. Die Reaktionen beweisen es,
nicht nur in Israel, sondern in der gesamten
westlichen Welt. Leben wird nun mal ungleich
bewertet.

genau dies bezweifle ich, und bringe hiermal

meine

eigentliche Schlußfolgerung an, die Sie bisher
geflissentlich überlesen haben:
...oder ist die Aktion nur einfach zu
gefährlich, da die Möglichkeit als Schild in

Anspruch

genommen zu werden um so viel größer ist als

wenn

man Palästinenser vor Israelis schützt ?


Diese Bemerkung haben Sie mit ihrem
Autobahnvergleich doch selbst ad absurdum geführt.
Und nicht ich habe Ihre eigentliche
Schlussfolgerung geflissentlich übersehen, sondern
SIE haben mir die ganze Zeit über geflissentlich
erklärt, Ihre eigenliche Schlussfolgerung sei
etwas anderes, nämlich dass Idealisten Idealisten
sind. Hat sich das etwa geändert?

Aber okay, selbstverständlich ist es Terroristen
völlig egal, wen Sie in die Luft sprengen - das
ist ja wohl Teil der Wirksamkeit ihres Vorgehens.
Und?



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