Die Schimäre des Völkerrechts

Smadar@Zeus, Freitag, 02. Mai 2003, 11:45 (vor 7657 Tagen) @ Zeus @ Smadar

Zeus @ Smadar schrieb:

Ja... keine Schtetls mehr, keine Chassidim, keine
Karaiten; das nimmt mich auch sehr traurig.
Andererseits halte ich auch wenig von der
nachträglichen Romantisierung, die das
"Judenschtetl" nun in mancher Überlieferung
erfährt; zumindest von denen in Galizien weiß ich
aus der eigenen Familie, daß sie auch ein Hort
jämmerlicher Armut und knechtischen Aberglaubens
waren... ich würde dort nicht wohnen wollen.
Andererseits hätte die Assimilation nicht endlos
Halt vor den Ortsgrenzen gemacht...


.. und ich möchte auch nicht mehr in Israel
wohnen, was jedoch allenfalls innerhalb meiner Ehe
politische Relevanz hat....

Der Mensch ist vor allem und zuallererst eines:
faul. Ich vermute, man könnte den größten Teil
menschlicher Entwicklung unter diesem Blickwinkel
kohärent beschreiben: Als ewiglich fortschreitende
Vervollkomung aller Einrichtungen, die im Ende
seiner Faulheit frommen. Von wegen Faust´scher
Schaffensdrang! Schaffen um sich setzen zu können;
erklären, um nichts mehr erklären zu müssen;
erkennen, um die Welt ohne Anstrengung
wahrzunehmen... das ist der meisten Menschen
innere Getriebenheit. Nicht umsonst heißt es, daß
die Menschen auf Erden "weilen"; niemand hat je
gehört, daß sie auf Erden "eilen".


Ja genau! In dieser Welt der Faulheit gibt es noch
kleine Inselchen mit Aktivitätskulissen, z.B. die
Nachhaltige Weigerung, Automatikgetriebe zu
fahren.
Am Shabat ist die Faulheit sogar eine Mizveh - in
diesem Sinne: Shabat Shalom.


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