Ego, Selbstwertgefühl und Identität

NN, Sonntag, 29. August 2021, 19:48 (vor 1192 Tagen) @ Serious Black
bearbeitet von NN, Sonntag, 29. August 2021, 20:09

Tim Wise wrote a provocative column for the website Medium earlier this month. Titled “Covid anti-vaxxers aren’t a MAGA death cult – it’s worse than that,” the piece argues that followers of Donald Trump with his “Make America Great Again” slogan are not inherently suicidal despite their anti-masking, anti-social distancing, vaccines-are-evil stance.


https://www.jpost.com/health-science/anti-vaxxers-are-narcissistic-opinion-677797


Von einer Suizidalidät im engeren Sinne hat im gegebenen Zusammenhang auch niemand gesprochen.

Was alle freiwillig Ungeimpften, vom verpeilten Hallodri über die Anhängerin von Alternativmedizin bis hin zum ausgewachsenen Vollcovioten, geeint hat und größtenteils noch eint, sind die Egomanie, die Überheblichkeit und/oder der Narzissmus, dass ihnen Covid nicht wirklich etwas anhaben könne. Die zu eigenen Gunsten geschönte Statistik.

Auch spielen, eng damit verknüpft, Distinktionsbedürfnisse eine Rolle. Sei es auf einer eher individuellen Ebene, dass man als Herr oder Frau Besonders nicht das macht, was der schnöde Mainstream macht oder sei es, dass man eher der eigenen Peer Group folgt. Distinktion ist nicht immer eine bloße Frage von unterschiedlichen Geschmäckern und Individualität, sondern zuweilen auch von Selbstwertgefühl. Gerade die größten Ideologen begreifen sich hier ja als Teil einer wissenden (Gegen)Elite, und es ist überhaupt kein Widerspruch, wenn sich dieser erlauchte Kreis meistens auch als Opfer von Politik und Gesellschaft begreift. Letzteres ist zwar nicht erhebend, aber immerhin doch bequem.

Der idiotische Glaube unter Ungeimpften, dass einem Covid nicht wirklich etwas anhaben kann, hat nun zumindest in den USA ein paar Risse bekommen. Lässt sich der einschlägige Hype um Hydroxychloroquin noch als saudämliches Hausmittel für alle Fälle oder sehr leises Pfeifen im Walde abtun, spricht aus dem veritablen Run auf ein sehr übel schmeckendes Entwurmungsmittel für Huftiere die nackte Angst. Mittlerweile hat es für einige zu viele Leute aus dem näheren und/oder erweiterten Umfeld nennenswert, schwer oder tödlich erwischt, nicht nur "die wenigen", "die anderen" und/oder "die Alten und Schwachen".

Man könnte nun meinen, dass Menschen, wenn sie es aufgrund eines von ihnen länger unterschätzen, verdrängten und/oder zu sehr (weg)rationalisierten Risikos irgendwann doch mit der nackten Angst zu tun bekommen, ihr Verhalten ändern und zu dem rationalen und bewährten Mittel greifen, das eben dieses Risiko stark reduziert. Das haben manche sicher getan, teilweise stillschweigend. Soweit es aber eben nicht um das bloße ändern einer Meinung, Einschätzung oder das Korrigieren eines Irrtums geht, sondern um eine lieb gewonnene Wahrheit, an der Ego / Selbstwertgefühl / Identität mit dran hängen, flüchten sich manch andere (weiter/wieder) in ein ganz besonders idiotisches Wundermittel.

Been thinking a lot lately about people injecting themselves with bleach, taking hydroxychloroquine, downing sheep and horse dewormer.

All of them so obviously scared of Covid and yet so unwilling to go against their political identity and take the vaccine or follow guidelines.

We underestimate the sway of pressure and identity. How our families and communities affect us, how we’re more than willing to kill ourselves if it means never admitting we’re wrong. Just brutal and tragic and heartbreaking all the way around.

What Trump and Fox and the GOP have done is just catastrophically tragic. It did not have to be this way. To make this political and inject partisanship in public health was cruel and, frankly, homicidal

https://twitter.com/JYSexton/status/1431813416348438531


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