Wahlkampf

NN, Montag, 30. August 2021, 20:47 (vor 1062 Tagen) @ Boothby

Im Wesentlichen weil er MP von NRW war / ist, dem größten CDU-Landesverband.


Es gilt da wohl dasselbe wie für bayrische Staatskanzlei: Man ist da ein bisschen unter sich, auf die Bundesebene hat er sich jedenfalls nicht vorbereitet.

Deshalb, und weil auch Friedrich Merz wieder Vorsitzender werden wollte, hatte der geeignetere Norbert Röttgen keine Chance.


Röttgen passt so gar nicht zur gegenwärtigen Ausrichtung, er kann zwar schräge Stunts, aber wohl nicht diese enthemmte Art.

Prognose: Dass Olaf Scholz eine Koalition mit der Linkspartei nicht ausgeschlossen hat, wird ihn die Kanzlerschaft kosten. Es gibt einige Wähler in der Mitte des politischen Spektrums, die mit einer Scholz-Ampel gut leben könnten, aber eben nicht Rotrotgrün wollen.


Gut möglich, wenn das als Signal an die FDP zu verstehen ist, wird es den Aufwand zumindest nicht rechtfertigen. Allerdings neige ich nicht dazu, das überzubewerten, für rote-Socken-Kampagnen sind offenbar nicht mal mehr weite Teile der CDU-Wählerschaft erreichbar.

Um keinen Bock auf Rotrotgrün zu haben, bedarf es auch keiner Rote-Socken-Kampagne. Um auf diese Koalitionsmöglichkeit noch näher einzugehen, wäre es von Vorteil, auf den Berliner Senat einzugehen.

Wobei ich mir natürlich nicht sicher bin, ob die CDU-Kampagne daran denkt.

Mein Wetttipp: Er macht es knapp. Schlingerkurse wie bei Schulz sind nicht erwartbar, er hat seinen Laden im Griff. Für Grüne ist es einfach noch zu früh (womöglich Habecks Kalkül bei der Kandidatenauswahl?).

Bei den Grünen ist die Kandidatinnenauswahl genau genommen noch blöder gelaufen, als bei der CDU. Bei der hat vor allem die leidige NRW-Hausmacht den Parteivorsitzenden und mittelbar den Kanzlerkandidaten produziert, und die Ländergremien haben mit Ach und Krach entsprechend abgestimmt.

Bei den Grünen hat nur der Bundesvorstand die Kandidatin bestimmt. Und dem wäre gerade aufgrund der strikten Geschlechterparität in Spitzenämtern kein Zacken aus der Krone gebrochen, wenn er den stärkeren, männlichen Kandidatin ins Rennen um die Ablösung der Bundeskanzlerin geschickt hätte.

Baerbock und Laschet eint allerdings, dass sie beide nicht die Größe hatten, dem stärkeren Kandidaten den Vortritt zu lassen.

Und Bei Laschet heißt es: Hast du Scheiße an Schuh, hast Du Scheiße am Schuh. Ich hatte >damit gerechnet, dass irgendwer mit Warburg Bank kommt, aber erstaunlich, wie das abperlt.

Sein Grundfehler war die panische Überreaktion nach Baerbocks ganz frühen Polls im >Mai/Juni.

Ich bin mir nicht sicher, ob das der Beweggrund für seine Corona-Eierei war. Zuvor war er in NRW weder populär noch unpopulär. Der Beweggrund für die besagte Eierei war viel wahrscheinlicher ein krampfhaftes Absetzen von Söder, weil der einen konsequenten und restriktiveren Corona-Kurs gefahren hat.

Der Weil in Niedersachsen hatte übrigens ähnliche Anwandlungen.

Alle damaligen Umfragen zum Thema Corona deuteten darauf hin, dass man als größere, um die Mitte kämpfende Partei / Ministerpräsident mit erratischen Öffnungen und/oder Präsenzpflicht im Unterricht mehr verlieren als gewinnen kann.

Er kann nicht mehr glaubwürdig vermitteln, den Springer-Anteil seiner Kampagne >zurückzufahren, und wie es scheint, wird er auch den Söder nicht mehr los.

Söder hat sich in der allerjüngsten Zeit diszipliniert, um nicht zu sagen solidarisch verhalten.


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