Parteivorsitz DUP = Schleudersitz

NN, Freitag, 02. Juli 2021, 00:54 (vor 1243 Tagen) @ Serious Black
bearbeitet von NN, Freitag, 02. Juli 2021, 01:19

Donaldson, who plans to swap his Westminster seat for one in Stormont to become Northern Ireland’s first minister, said he would lead opposition to the protocol in the Brexit deal that requires checks on goods from Great Britain.

The Irish Sea border threatened not just living standards but the constitutional integrity of the United Kingdom, he said. “In the weeks ahead our goal is to remove the Irish Sea border and to preserve and protect the internal UK market.”


https://www.theguardian.com/politics/2021/jul/01/new-dup-leader-jeffrey-donaldson-targe...

In Klartext: Ja gut, wir haben so im Unterhaus durchgesetzt. Aber wir waren uns über die Konsequenzen im unklaren und überhaupt hat der Boris uns angelogen.

Ich wäre mir nicht ganz sicher, ob der Parteivorsitz der DUP weiterhin ein Schleudersitz ist, schließlich könnte sich Donaldson, weiter wie ein Löwe brüllend, in Political Performance Art üben, anstatt alsbald geknickt einzugestehen, das verhasste Protokoll doch nicht beseitigen zu können. Das kommt ja bei mancher Base von Rechtsnationalisten gut an. Solange jemand nur eine kämpferische Show abzieht, die beim geneigten Publikum für gute Stimmung sorgt, macht es nichts, wenn das vorgebliche Ziel nicht erreicht wird.*

Dafür spricht zusätzlich, dass die gegangen wordene Arlene Foster hier als Sündenbock herhalten muss. Daneben ist sie wohl nicht allein wg. des Protokolls, was sie nicht verhindern konnte, gegangen worden, sondern auch, weil sie auch sonst zu librul war.

So sehr mir übrigens die bundesdeutschen Hippie-Protestanten (weit überwiegend jedenfalls) manchmal auf den Senkel gehen, so froh bin ich, dass solche piefigen Hinterwäldler wie die DUP oder US-Evangelikale hierzulande keinen politischen Einfluss haben.

Es mag aber auch so sein, dass die Anhängerschaft Donaldson genau beim Wort nimmt, wirklich glaubt, dass er das Protokoll binnen Wochen beseitigen könnte und ihn sodann in die Wüste schickt.

* Jüngstes Beispiel Ron DeSantis in Florida: Lässt ein Gesetz beschließen, das Facebook und Twitter keinen mehr löschen dürfen. Es war von vornherein klar, dass es vor Gericht scheitert. Der Base ist es aber egal - oder sie schimpft eben auf (vermeintlich) "librul judges".


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