Klangbox

NN, Freitag, 24. September 2021, 22:19 (vor 1036 Tagen) @ Serious Black

Auch wenn Rob Halford und Freddy Mercury die Merkmale Rocksänger, schwul, Brite teilen, ist das ein Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen.


Ich hab Outfit und Bühnenpräsenz gemeint. Man muss ja nicht gleich über die Bühne fegen wie Bruce Dickinson, aber n bissel mehr hätte ich mir schon gewünscht.

Ich verstehe nicht ganz, wieso du als Theater affiner Mensch den Effekt des Einzuges auf die Bühne mit gemessenem Schritt nicht goutieren kannst.

Hier zeigt Halford auf demselben Konzert etwas mehr körperlichen Einsatz:

https://www.youtube.com/watch?v=hDzutIb6p6I

Es gibt in bestimmten Passagen klangliche Ähnlichkeiten zwischen Halfords Stimme und einer der E-Gitarren.

Der Punkt ist: Halfords und Mercurys Stimmen unterscheiden sich nicht nur individuell/idiosynkratisch, sondern eben auch technisch, in der Art und Weise, wie sie singen (wollen). Halford will "schneiden". Er macht, auch wenn er gerade mal nicht im Grit oder Falsett ist, gezielt Dinge, die man jedem, der Musical oder sauber/gut Pop Singen wollte, sofort austreiben würde.


Ich vermute Rob Halford hat im Lauf seiner Karriere seine Stimmbänder arg strapaziert.
Und selbst Freddy hat seine Grenzen erkannt, als er damals mit Montserrat Caballé das 'Barcelona'-Duett sang.

Das ist aber eine völlig normale Grenze, er hatte kein jahrelanges Operngesangstraining.

Wie gesagt: Wenn Caballe, umgekehrt, ein Blues/Rock-Stück mit Grit, Twang etc. singen gemusst hätte, würde das auch nur mit Abstrichen hinhauen.

Ian Gillan und Ronnie James Dio liegen in der Art und Weise zu singen irgendwo dazwischen. Gillan kann ein eher / tendenziell klassisches Musiktheater/Musical-Singen*, ist aber sozusagen der Erfinder des Metal-Falsetts. Auch Dio** verwendet viele Musical-Elemente, was mir länge Zeit überhaupt nicht klar war. So hatte es mich zunächst gewundert, dass einige dieser klassisch ausgebildeten Youtube-Gesangslehrer (Technik, Stimmunfang) auf Dio abfahren. Wahrscheinlich deshalb, weil ich a) nie ein großer Fan von Dio war und Dio b) mit seinen Rock/Metal-Charakteristika bei mir die Assoziation Musiktheater/Musical abgeschnitten hat. (Was echt doof war, weil mir Dio immer "zu theatralisch" klang.)


Was mich immer schon an Dio fasziniert hat: Er singt glasklar. Seine Artikulation war perfekt. Er konnte zu jedem Zeitpunkt mit seiner Stimme anstellen, was er immer er wollte. Das war auch schon bei Rainbow und später bei Black Sabbath so.

Götz Kühnemund (Rockhard) bezeichnete ihn nicht umsonst als 'The Voice of Metal'.
Epischer Power Metal wäre ohne Dio nahezu undenkbar.

** Rainbow - Stargazer

https://www.youtube.com/watch?v=rVXy1OhaERY


JAA! Aber auch Gates of Babylon ist ne echte Perle.

Halford kann auch mal sanft, wenn er denn möchte: https://youtu.be/mIC7KQPDuDc

Und da singt er noch nicht mal schlecht.

Wobei ich die Version vom Ripper noch besser finde. https://www.youtube.com/watch?v=_2MIUwpXFvY

Wobei ich die Version mit Owens auch besser finde.


@Udo

Anhören, er macht das wirklich gut:

https://www.youtube.com/watch?v=_2MIUwpXFvY *

Auch wenn man merkt, dass die Stärke seiner Stimme im Falsett liegt.


(*Mir ist natürlich klar, dass das Original von Joan Baez ist.)

@SB

Brutal, auch wenn man wegen der etwas übersteuerten Aufnahme die Lautstärke etwas runterdreht:


Tim "Ripper" Owens - Abigail (King Diamond Cover) HQ

https://www.youtube.com/watch?v=6AA1g_TM2Ik


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